3. Bezirk, Landstrasser Hauptstrasse 4

Der Bau der barocken Elisabethinenkirche in Wien Landstrasse begann im Jahre 1709 unter der Leitung von Baumeister M. Gerl. Innerhalb von zwei Jahren war die Kirche fertig gebaut und konnte am 6. September 1711 eingeweiht werden. Im Jahre 1743 wurde mit einem umfangreichen Umbau der Kirche begonnen, welcher unter der Aufsicht des bedeutenden Architekten Anton Pilgram stand. Am 20. Juli 1748 erhielt der Kirchturm sein geweihtes Kreuz, und rund ein Jahr später, am 20. Juni 1749, wurde die neue Kirche durch Bischof Marxer feierlich eingeweiht. In den darauffolgenden 10 Jahren wurde die Kirche mit einem Dachreiter und einer Orgel versehen. Umfangreiche Restaurierungen erfolgten in den Jahren 1812, 1900, 1926, 1955 und 1980. Der Hauptblickfang im prachtvollen Inneren der vergleichsweise kleinen Kirche ist der Hochaltar. Flankiert wird dieser beidseits von einem Paar korinthischer Säulen, auf denen sich je ein Engel und eine Urne mit Flammen befinden.

In der Mitte des oberen Teils prangt die Friedenstaube, umgeben von Engeln und einem Strahlenkranz. Gekrönt wird der Altar von einem goldenen Kreuz, welches von zwei Putti gehalten wird. Das wichtigste Element stellt das grosse Altarbild dar, welches die Aufnahme der hl. Elisabeth in den Himmel zeigt und dem Maler Zimbal zugeschrieben wird. An den Füssen der Säulen stehen die Statuen des hl. Franz von Assisi, des heiligen Josef, der hl. Anna und des hl. Antonius. Links und rechts des Tabernakels sind je drei Reliefs mit Szenen aus dem Leben der hl. Elisabeth angebracht.

Der Seitenaltar auf der Evangeliumseite zeigt ein Armen-Seelen Bild von J. Herrmann und wird bekrönt von Gott Vater, einer Taube und einem Engel mit Leidenswerkzeugen. Die Wandbilder auf derselben Seite stellen Maria Himmelfahrt dar. Der Seitenaltar gegenüber zeigt ein Bildnis des hl. Livinus, ein Werk von G. Baumgartner aus dem Jahre 1711. Darüber befinden sich die drei Erzengel Gabriel mit einer Lilie, Michael mit einem Schwert und Rafael mit einem Stab und einem Fisch. In einer Glasvitrine befinden sich Reliquien der hl. Columba aus den Katakomben in Rom. Das Gnadenbild Maria Freuden auf derselben Seite wurde in Wien einst intensiv verehrt. Die eher schlichte Kanzel zeigt Reliefs des reichen Fischfangs, des Gleichnisses vom Sämann und von Jesus als guter Hirte. An der Decke des Kirchenschiffes prangen das Auge Gottes, das Wappen der Elisabethinen und das Wappen des Franziskanerordens.
