Denn doppelt schmeckt’s dem Bübchen

Aus Der Graf von Luxemburg von Franz Lehár

planet-vienna, ein picknick

Pierre, der schreibt an klein Fleurette:
„Abends heut‘ um zehn,
Nimm die lila Samttoilette
Mach dich wunderschön.
Habe Gäste hyperchic:
Mimi, Fini, Frédéric,
Und als höchst modernen Trick–
Ein Picknick!
Frédéric bringt Mandelkuchen,
Charles sorgt für Sekt.
Kurz: Es wird ein jeder suchen,
Was dem ander’n schmeckt.
Du, Fleurettchen, bringst – ich wett‘ –,
Was ich just am liebsten hätt‘,
Am allerliebsten hätt…“

Denn doppelt schmeckt’s dem Bübchen,
Wenn selber du kaufst ein,
Und was du bringst, mein Liebchen,
Wird mir willkommen sein.
Ich hab‘ dich gern zum Fressen,
Doch bitte ich dich sehr:
Du darfst mir nicht vergessen
Ans Beste – ans Dessert!

Denn doppelt schmeckt dem Bübchen etc…

Lächelnd liest den Brief Fleurette,
Schelmisch wird ihr Blick,
Und sie macht sofort Toilette
Jetzt für Pierres Picknick.
Strümpfchen, äusserst raffiniert,
Seidenröckchen, parfümiert,
Blondes Haar wird onduliert.
Dekolletiert.
Frédéric war da mit Mimi,
Tranken Charles‘ Sekt,
Während diesem und der Fini
Mandelkuchen schmeckt.
Endlich kommt Fleurette – o Weh! –
Bringt ja gar nichts zum Souper,
Ja, gar nichts zum Souper.

Ich bring‘ dir, bring dir, Bübchen,
Den süssen kleinen Mund,
Mein Wangenpaar mit Grübchen,
Den Arm so weiss und rund.
Hast du auch nichts zu essen,
Bring‘ ich dir doch viel mehr.
Ich hab‘ ja nicht vergessen
Ans Beste – ans Dessert!

Denn doppelt schmeckt dem Bübchen etc…