Operette in drei Akten von Franz Lehàr

Erster Akt
Im Atelier des Malers Brissard in Paris um 1900. Der Maler unterhält sich mit seiner Freundin Juliette und denkt an die Zeit zurück, als ihm der Vater seines Freundes René, der verschwenderische Graf von Luxemburg, das Studium der Kunst ermöglichte. Plötzlich stürmen freudig andere Maler mit ihren Modellen in den Raum. Schon bald redet man von der berühmten Sängerin Angèle Didier, deren Gesangsausbildung Fürst Basil Basilowitsch ermöglicht hat. Man munkelt, dass er sie heiraten möchte.
Mitten in dieses rege Geplauder tritt René, der Graf von Luxemburg, welcher heute gerade mal zwei Sous auf sich trägt, was ihn jedoch nicht von guter Laune abhält. Basil erzählt René von seinem Vorhaben, Angèle zu heiraten. Da diese aber ein bürgeliches Fräulein ist, kann er sie nicht vom Fleck weg heiraten. Daher soll sie vorerst eine Scheinehe mit einem Adeligen eingehen. Dieser Adelige soll René sein. Dabei gibt es jedoch auch ein paar Bedingungen: René darf Angèle nicht sehen und sich drei Monate lang nicht unter seinem wirklichen Namen in Paris zeigen. Nach Ablauf dieser Frist muss er sich wieder von Angèle scheiden lassen. Dafür bietet ihm Basil 500’000 Francs an, worauf René einwilligt und sogleich die Trauung vorbereitet wird.
Auch Angèle ist mit dem ganzen Plan einverstaden, nicht zuletzt, weil sie in ihrem Ehrgeiz freudig einem Fürstentitel entgegensieht. Die Trauung des Scheinpaares erfolgt, wobei die Eheleute durch eine Staffelei getrennt werden, die als Wandschirm dient. Einzig beim Ringtausch berühren sich ihre Hände. Dennoch entsteht zwischen den beiden eine gewisse Sympathie, auch wenn sie sich nicht sehen. René – wieder allein – verspürt sogar ein richtiges Verliebtsein in die Unbekannte Frau.
Zweiter Akt
Szene im Wintergarten von Angèles Palais. Die drei Monate sind vergangen, und sie verabscheidet sich bereits von der Bühne, denn morgen wird die Scheidung vollzogen und den Fürsten geheiratet. René aber, welcher einige Zeit mit Brissard auf Reisen war, hat Angèle bei dieser letzten Vorstellung auf der Bühne gesehen und sich in sie verliebt. Nun will er sie kennenlernen. Nach der Vorstellung mischt er sich unter dem Namen ‚Baron von Reval‘ unter die Gäste, tanzt mit Angèle und umgarnt sie. Diese aber erzählt ihm, dass sie bereits verheiratet sei und bald eine zweite Ehe schliessen würde. Doch zwischen den beiden flammt Leidenschaft, aber dennoch weist Angèle Renés Werben zurück.
Auch Brissard ist zugegen, denn er will seine Juliette sehen, welche Angèles Gesellschafterin ist. Basil ist nicht erfreut über Renés Anwesenheit, denn leicht könnte alles auffliegen. Deshalb verkündet er der Gesellschaft seine Verlobung mit Angèle. Er übergeht geschickt den Einwand Brissards, dass die Dame ja schon verheiratet sei, und Angèle äussert höhnisch, dass sie einen Mann verachten würde, welcher seinen Titel für Geld kaufe, wie es der Graf von Luxemburg täte. Nun gibt sich René zu erkennen und unterbreitet ihr sichtlich gekränkt, dass er ihr ja schliesslich den Weg bereitet hätte, Fürstin zu werden. Bestürzt erwidert Angèle, dass sie ja noch immer seine Frau sei und sie zusammengehörten. Beide verlassen den Saal.
Dritter Akt
Szene im Vestibül des Grand Hotel. Es dämmert bereits der Morgen, an dem die Entscheidung zu fällen ist. René, welcher im Hotel Gast ist, ist besorgt wegen des Vertrages mit dem Fürsten. Vorerst stellt Angèle Renés Absicht, sein Wort zu halten auf die Probe, indem sie spottet. Jedoch schon bald fliesst Sekt, wobei sich beide näher kommen und sich auch innig küssen. Vor Ort lernen die beiden zufällig die Fürstin Stasa Kokozeff kennen, welche aus Russland angereist ist, nachdem sie vom Zar geheissen wurde, den Fürsten Basil, ihren ehemaligen Geliebten, zu heiraten. Das freut René und Angèle natürlich ungemein.
Nun erscheint Basil, der noch immer hofft, Angèle für sich zu geiwnnen. Mit Schrecken erblickt er Stasa und muss René sofort von seiner Pflicht befreien. Er gibt ihm die 500’000 Francs zurück, denn durch Stasa stehen ihm die in Russland konfiszierten Habe wieder zur Verfügung, und seine Geldnot ist hat ein Ende. Nun stehen zwei glückliche Paare im Raum, zu denen sich noch ein drittes gesellt: Brissard un Juliette. Die beiden waren bereits am frühen Morgen auf dem Standesamt.