Revue-Operette in sieben Bildern mit Musik von Johann Strauss Sohn, für die Bühne arrangiert von Ralph Benatzky

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Szene im nächtlichen Venedig des 18. Jahrhunderts. Inquisitor Menuzzi will sich Giacomo Casanova krallen, jenen stadtbekannten Lebemann, welcher der Spielerei frönt und laufend verheiratete adlige Damen verführt. Kurz vor dem Zugriff erhält Casanova Hilfe von Offizier Hohenfels. Dieser steht in Diensten Maria Theresias von Österreich und ist gerade in Venedig, wo er mit seiner heimlichen Geliebten Laura eine Gondelfahrt macht. Er rettet Casanova vor seiner Verhaftung, indem er Menuzzis Leute in die Flucht schlägt.
Hohenfels jedoch ist zutiefst betrübt. Ihm ist soeben eröffnet worden, dass Laura am nächsten Tag nach dem spanischen Tarragona aufbrechen soll, um ins dortige Kloster einzutreten. Er verspricht ihr im Liebstaumel, sie von dieser Pflicht zu befreien. Auch Casanova ist aktuell verliebt: Er himmelt die Tänzerin Barbarina an, widmet ihr ein Lied und sieht ihr bei ihrem Auftritt im Teatro San Samuele zu.
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Szene im Theater. Neben Casanonva sind auch der preussische Gesandte Graf Dohna, dessen Frau Helene sowie Dienstbotin Trude im Publikum. Zudem auch Graf Waldstein. Dieser hat keine Lust mehr auf seine Dienstpflicht und ist ebenfalls ein Bewunderer Barbarinas. Casanova indes hat für ein Zusammentreffen mit Helene gesorgt. Sie offeriert dem Lebemann einen Posten beim preussischen Militär. Seine Aufgabe: den grobschlächtigen Kadetten vornehmes Benehmen beibringen. Casanova und Helene besiegeln ihr Übereinkommen mit einem Tango, während Trude und Costa sich mit derselben Leidenschaft nahekommen.
Dohna und Waldstein haben den Auftrag, Barberina an den königlichen Hof in Potsdam zu bringen. Dies als diplomatische Geste Maria Theresias, zumal Venedig österreichisches Hoheitsgebiet ist. Auch Hohenfels ist abdelegiert worden, Barberina zu begleiten. Casanova bietet seinem Retter als Dank an, für ihn nach Tarragona zu reisen, um Laura aus dem Kloster zu befreien.
3. Bild:
Szene in Tarragona. Die Tänzerin Dolores liest Casanovas Zukunft aus dessen Hand. sie verheisst nichts Gutes, sagt ihm ein einsames Lebensende voraus. Doch in seiner Liebestrunkenheit will Casanova nichts davon wahrhaben. Er schickt Dolores vor, damit sie Laura von seiner Ankunft unterrichtet, noch bevor diese ihr klösterliches Gelübde ablegt. Dann steht ein unmittelbarer Stierkampf bevor. Das Volk ist aufgeregt, alles steht Kopf. Casanova nutzt die Gunst des Moments und kann Laura zur Flucht verhelfen.
4. Bild
An einem Opernball in Wien. Die feine Gesellschaft vergnügt sich. Auch Dohna und Helene, die auf ihrer Reise mit Barberina nach Potsdam in Wien Halt machen, sind unter den Gästen. Während Dohna und Waldstein bemüht sind, Barbarina im Auge zu behalten, sehnt Helena die Ankunft Casanovas herbei, der am Ball Laura zu Hohenfels bringen soll. Doch Laura ist von Casanova sehr angetan und macht daraus keinen Hehl. Hohenfels wird misstrauisch Casanova gegenüber. Dieser aber hält an seinem Treueschwur fest und schwärmt für eine unbekannte Schönheit, die sich ebenfalls unter dem Ballpublikum befindet. Sie ist geschmeichelt von Casanovas Avancen, kokettiert jedoch und bewahrt Distanz.
Als die jungen Ball-Damen – darunter Laura – anfangen, Casanova mit allerlei Zärtlichkeiten zu überhäufen, befiehlt die Kaiserin ihre Keuschheitskommission, das frivole Treiben zu beenden und Laura ins Heim für unzüchtige Damen sperren zu lassen. Casanova bringt Laura und Trude dazu, die Kleider zu tauschen und verlässt mit Laura unbemerkt den Schauplatz. Hohenfels hält Trude nun für „seine“ Laura. Die Kaiserin lässt ihren Offizier unter Hausarrest setzen und fordert Casanova zum Walzer auf.
5. Bild
In Potsdam. Casanova hat seine Arbeit als Erzieher in edlen Umgangsformen bei den Kadetten begonnen. Da tritt Laura an ihn heran. Auch Costa trifft ein. Er hätte Hohenfels in Venedig im Auftrag Casanovas eine Botschaft überbringen sollen. Hohenfels jedoch war in die Armee einberufen worden, weshalb Costa nicht tun konnte, wie ihm geheissen worden war. Casanova beschliesst kurzerhand, Laura in Männerkleidung zu stecken und sie zu Hohenfels in den Süden zu bringen. Casanova tritt aus seinem Dienst in Potsdam aus.
6. Bild
Auf Waldsteins Wohnsitz Schloss Dux nahe Teplitz. Casanova legt mit Laura Rast ein bei Waldstein. Dieser erkennt Laura sofort trotz ihrer Verkleidung, beruhigt Casanova jedoch, denn er will persönlich dafür sorgen, dass Hohenfels beurlaubt wird, um in Venedig seine Laura zu empfangen. Er bietet sogar an, Laura persönlich in die Lagunenstadt zu bringen, denn für Casanova sei es gefährlich, in seine Heimatstadt zurückkehren, da er ja polizeilich gesucht werde. Schliesslich willigen Casanova und Laura ein – nicht ganz ohne heimlichen Widerwillen, denn beide wünschten sich insgeheim, einander endlich zu küssen.
7. Bild
Wieder in Venedig. Die ganze Stadt ist in Karnevalslaune. Casanova ist nun doch wieder in seiner Heimat und schleicht sich ungesehen ans Geschehen heran. Er kriegt mit, wie Hohenfels Casanova in aller Öffentlichkeit als Betrüger darstellt. Schliesslich muss er mit ansehen, wie Waldstein und Laura zusammenkommen. Casanova ist traurig und tief enttäuscht. Laura wäre vielleicht seine einzige wahre Liebe gewesen…
