6. Bezirk, Capistrangasse 8
Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts existierte an der heutigen Capistrangasse 8 ein Kaffeehaus mit dem Namen „Café Fuchs“. In der Nachkriegszeit erfreute es sich eines soliden Rufes und war beliebter Treffpunkt von Bühnenschauspielerinnen und-schauspielern. Doch im Laufe der Zeit verlor das Café Fuchs an Popularität und fristete allmählich ein eher unscheinbares Dasein. Die Lage in einer wenig frequentierten Gasse abseits der belebten Mariahilfer Strasse war für Laufkundschaft wenig vorteilhaft.
Dies änderte sich schlagartig im Jahr 2001, als der Wirt Hamid Ajoudan das Lokal übernahm und es in das Café Kafka umbenannte. Trotz seiner relativ jungen Geschichte zählt das Café Kafka heute zu den Klassikern unter den Wiener Kaffeehäusern. Das Mobiliar stammt noch aus früheren Zeiten, und das gesamte Interieur ist von den modernen Trends des 21. Jahrhunderts weitgehend unberührt geblieben. Hier findet man die Patina und die authentische Kaffeehausatmosphäre, die viele Gäste schätzen.
Das Kafka gehört zu den kleinsten Kaffeehäusern Wiens. Es besteht im Wesentlichen aus einem einzigen hohen Raum mit einer grossen Glasfront, die für viel Licht sorgt. Hinter dem Buffet laden einige gemütliche Tischchen zum Verweilen ein. Das Servicepersonal ist jung und agiert eher zurückhaltend, was den vorwiegend lesenden Gästen entgegenkommt, die sich hier entspannt eine Zigarette nach der anderen anzünden. Das Café Kafka ist eines der wenigen verbliebenen reinen Raucherlokale in Wien, was sich deutlich in der Luftqualität bemerkbar macht. Ein Besuch im Kafka bedeutet oft, dass man seine Kleidung danach direkt in die Wäsche geben muss.