11. Bezirk, Enkplatz

Schon um 1872 stand zur Diskussion, dass Simmering eine neue Kirche benötigte, da die Altsimmeringer Pfarrkirche für die rasch wachsende Bevölkerung zu klein geworden war. 1886 stellte die Gemeinde Simmering dem Kirchenfonds das Gelände am Enkplatz zur Verfügung, doch die Grundsteinlegung erfolgte erst am 26. Oktober 1907 im Beisein von Thronfolger Franz Ferdinand und Bürgermeister Karl Lueger. Die Pläne stammten vom Architekten Johann Schneider. Am 7. Dezember 1910 wurde die neue Kirche, die rund 2800 Personen Platz bietet, unter dem Patrozinium Maria Empfängnis und im Beisein Kaiser Franz Josephs I. feierlich eingesegnet. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Sakristei von einer Bombe getroffen und zerstört; 14 Menschen kamen dabei ums Leben. Ab 1999 wurde die Kirche schrittweise renoviert und erstrahlt heute wieder in vollem Glanz.

Die historistische Fassade der Neusimmeringer Kirche ist im Stil der Neoromanik ausgeführt. Die beiden Türme mit ihren ungewöhnlichen Turmhelmen ragen rund 56 Meter hoch und prägen das Erscheinungsbild. Im grosszügigen, dreischiffigen Innenraum dominiert die Farbe Blau, besonders in der Apsis und an der Decke. Der Hochaltar birgt ein monumentales Gemälde des Biedermeiermalers Leopold Kupelwieser, das die Geburt Mariens zeigt. Ursprünglich war es für die Stiftskirche in Klosterneuburg vorgesehen, wurde jedoch 1958 nach Neusimmering überführt.
