11. Bezirk, Simmeringer Hauptstrasse 157

Archäologische Funde lassen vermuten, dass in Simmering bereits zur Zeit der Karolinger eine Kirche existiert hat. Dem Heiligen Laurentius geweihte Kirchen wurden häufig an wichtigen Ausfallstrassen errichtet, wie die Simmeringer Hauptstrasse eine ist. Obschon das älteste Dokument der Pfarre Altsimmering „erst“ aus dem Jahr 1267 stammt, kann davon ausgegangen werden, dass die Kirche zu den ältesten auf dem heutigen Wiener Stadtgebiet zählt. Eine Abbildung des holländischen Malers Lucas van Valckenborch aus dem Jahr 1590 zeigt die Kirche auf einem Geländesporn stehend, mit einem schmalen romanischen Langhaus und einem gotischen Chor.
Während der beiden Türkenbelagerungen von 1529 und 1683 wurde die Kirche jeweils weitgehend zerstört. Da sie ferner für die wachsende Gemeinde zu klein geworden war, beschloss man am 11. Juli 1746 den Bau einer grösseren Kirche. Baumeister Matthias Gerl liess das Langhaus vollständig abtragen, bewahrte jedoch die Turmmauern und einen grossen Teil des gotischen Chores. Die neue Kirche entstand bis auf den Turm in ihrer heutigen Form.

Das Langhaus ist grosszügig konzipiert und wirkt durch die flache Deckenkuppel noch geräumiger. Um 1810 wurde der obere Teil des gotischen Spitzturmes abgetragen und in seiner heutigen Form neu gestaltet. Bei der Innenrenovation von 1975 wurde der Altarraum wesentlich vergrössert und der alte Altar ersetzt. Einzig das Türchen des ehemaligen barocken Tabernakels und das grosse Altargemälde des Heiligen Laurentius sind erhalten. Darüber thront eine Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit im Strahlenkranz. Weitere nennenswerte Kunstwerke in der spätbarocken Kirche sind die Kanzel mit goldenen Reliefs und die Gemälde der beiden Seitenaltäre, deren Urheber unbekannt sind.


