1. Bezirk, Parkring 6 / Zedlitzgasse 8

Das Gebäude, das an den nördlichen Teil des Palais Erzherzog-Wilhelm angebaut ist, wurde im Jahr 1865 von den Architekten Johann Romano und August Schwendenwein für Josef Franz Hieronymus von Colloredo-Mansfeld (auch: Mannsfeld) errichtet. Bei der Gestaltung orientierten sich die Architekten streng an den Prinzipien des Historismus. Der viergeschossige Bau im Stil der Neo-Renaissance beherbergte von 1970 bis 2021 die Donau-Bank. Heute gehört das Gebäude einem Wiener Privatinvestor.
Eine architektonische Besonderheit des Palais Colloredo-Mansfeld ist, dass nicht das erste, sondern das zweite Obergeschoss mit hervorgehobenem Fensterschmuck versehen ist. Die Fenster der obersten Etage hingegen sind nahezu schmucklos, was einen bewussten Kontrast innerhalb der Fassadengestaltung schafft. Im Innenhof des Palais befindet sich ein schlichter Wandbrunnen, der durch einen Wasserspeier in Form eines Löwenkopfs akzentuiert wird. Die Einfahrt ist durch Pilaster strukturiert und wird von einem Kreuzrippengewölbe überspannt, das den repräsentativen Charakter des Gebäudes unterstreicht.
Die Bildhauerarbeiten am Haus stammen von Josef Pokorny. Ursprünglich war das Palais mit prachtvollen Kaminen und Öfen ausgestattet, die jedoch nicht erhalten geblieben sind. Dafür haben sich mehrere kunstvolle Stuckdecken im neobarocken Stil bewahrt und zeugen von der einstigen Eleganz der Innenräume.