Palais Fanto

3. Bezirk, Schwarzenbergplatz 6

planet-vienna, das palais fanto in wien

David Fanto war ein erfolgreicher Unternehmer und Besitzer mehrerer Ölquellen in Osteuropa. Als Mitbegründer der ersten österreichischen Raffinerie erwirtschaftete er insbesondere während des Ersten Weltkriegs ein beträchtliches Vermögen. Um 1916 erwarb er Schloss Pottenbrunn bei St. Pölten und liess sich in den Jahren 1917 und 1918 von den Architekten Alexander Neumann und Ernst Gotthilf-Miskolczy in Wien ein Stadtpalais errichten.

Das etwas vom Schwarzenbergplatz zurückgesetzte Gebäude gilt als eines der spätesten Beispiele der Ringstrassenarchitektur. Nach Fantos Tod im Jahr 1922 in den USA gingen das Palais und das Schloss an seinen Sohn sowie an seine beiden Töchter über. Über viele Jahrzehnte beherbergte das Palais Fanto den Hauptsitz des Österreichischen Branntweinmonopols und ist heute Standort des Arnold Schönberg Centers.

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Das Palais Fanto zeichnet sich nicht durch übermässigen Fassadenschmuck aus. Sein dreiecksförmiger Grundriss ist zur Hauptseite hin auf den Schwarzenbergplatz ausgerichtet. Die markanteste Partie bildet die gerundete Ecke dieser Seite. Über dem Hauptportal erheben sich sechs monumentale Rundpilaster, die ein umlaufendes Dachgesims tragen, welches von einem Kuppeldach bekrönt wird – ein Eindruck, der an einen Eckturm erinnert. Links des rundbogigen Kuppeldachfensters befindet sich eine sitzende weibliche, rechts eine männliche Steinfigur. Die seitlichen Fassaden sind durch zwei nur leicht vorspringende Seitenrisalite gegliedert, die erst oberhalb des rustizierten Sockelgeschosses deutlich in Erscheinung treten. Die dezent hervortretenden Balkone der Beletage besitzen Steinbalustraden, während die darüberliegenden Balkone mit Eisengeländern ausgestattet sind. Die Mittelrisalite sind balkonenlos und, abgesehen von schlichten Fensterbekrönungen, nahezu schmucklos. Auf dem Dachgesims der Seitenrisalite stehen jeweils zwei monumentale Steinvasen, die den Bau dezent krönen.