12. Bezirk, Wundtgasse/Rosenhügelstrasse

Viele Menschen, die in der Geschichte unter schlimmsten Bedingungen wichtige Beiträge für die Gesellschaft geleistet haben, sind heute vergessen. Sie waren seinerzeit schon kaum ge- und beachtet, ihre Leistungen wurden kaum honoriert.
Ein Denkmal für eine ganz bestimmte Gruppe solcher Menschen finden wir bei der Bushaltestelle Am Rosenhügel im Bezirk Meidling. Im Zwickel Wundtgasse / Rosenhügelstrasse stehen fünf lebensgrosse Frauenfiguren aus Kunststein. Sie tragen Kopftücher und hieven und stapeln Blöcke. Es sind die sogenannten „Ziegelschupferinnen“. Das Denkmal ist hier im Jahre 1985 errrichtet worden und erinnert an die Frauen, welche hauptsächlich im ausgehenden 19. Jahrhundert bis nach der Jahrhundertwende für die Errichtung der Gemeindebauten harte körperliche Arbeit für ein kleines Gehalt verrichtet haben.
Der Wiener Lyrker Albert Ehrenstein (1886-1950) nannte die Ziegelschupferinnen – zuweilen auch als „Mörtelweiber“ bezeichnet – als „die einzigen Huren, die keine Huren sind“. Dies, weil sie sich gemäss Ehrenstein erst dem Baustellenleiter haben hingeben müssen, um eine Anstellung mit Entlöhnung zu erhalten. So war das Schicksal dieser bettelarmen Frauen ein besonders unmenschliches. Nur recht, dass sie hiermit ein Denkmal erhalten haben, um nicht vergessen zu werden.