7. Bezirk, Westbahnstrasse 17
Auf Anordnung Kaiser Josephs II. wurde 1783 im Schottenfeld eine neue Kirche errichtet. Verantwortlich für den Entwurf und die Bauleitung war der Architekt Andreas Zach (1736–1797). Der Kirchenraum sollte grosszügig gestaltet sein und den Gläubigen von jedem Platz aus eine ungehinderte Sicht auf den Hochaltar ermöglichen. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, wählte Zach den Typus einer überwölbten Hallenkirche mit seitlichen Erweiterungen, die den Eindruck eines Querschiffs erwecken.
Der Hochaltar der Kirche St. Laurenz – auch Schottenfelder Pfarrkirche genannt – wurde nicht eigens für diesen Bau geschaffen, sondern aus dem 1783 aufgelösten Kloster der Augustiner-Chorfrauen am Fleischmarkt hierher überführt. Er ist ein Werk der renommierten Künstler Johann Baptist Hagenauer, Benedikt Henrici und Philipp Jakob Prokop. Die Seitenaltäre hingegen wurden zusammen mit der Kirche errichtet. Die Altartische bestehen aus rotem Marmor, der aus der aufgegebenen Friedhofskapelle an der Strasse nach Schottenfeld stammt. Die Kanzel ist ein Werk von Adam Vogel, die Orgel stammt von Franz Xaver Chrismann.
Bedeutender Barock-Klassizismus
Die Einweihung der Kirche St. Laurenz fand am 29. September 1786 statt. Zum 50-jährigen Jubiläum des Gotteshauses wurden die ursprünglichen Bilder von Paul Troger an den Seitenaltären durch Plastiken von Josef Kähsmann ersetzt. Auf der linken Seite steht eine Figur, die Maria als Himmelskönigin darstellt, auf der rechten ist Christus am Kreuz zu sehen, vor dem Maria Magdalena kniet. Im Laufe der Zeit wurden dem Kircheninneren weitere künstlerische Elemente hinzugefügt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden die grossflächigen Deckengemälde, die eine harmonische Verbindung neoklassizistischer und neobarocker Stilelemente darstellen. Sie ergänzen das Gesamtbild dieser barock-klassizistischen Kirche, die zu den bedeutendsten ihrer Art in Wien zählt.