Pfarrplatz, Baden b. Wien
Die eindrucksvolle Stadtpfarrkirche zu Baden bei Wien ist im Verlauf des 15. Jahrhunderts entstanden und hat einen romanischen Vorgängerbau am selben Ort ersetzt, von dem sich einige bauliche Elemente erhalten haben. Sie sind in den neuen gotischen Bau mit einbezogen worden. Über den Doppelturm-Basen der Vorgängerkirche entstand ein neuer Turm. Sein Bau verzögerte sich jedoch wiederholt. Irgendwann stellte man die Arbeiten ein und überdachte den Turm mit einem Satteldach. Erst im Jahre 1697 erhielt er seine barocke Zwiebelhaube. Charakteristisch für das Erscheinungsbild der Kirche sind die zwei niedrigeren Vor- respektive Nebentürme mit je zwei Ecktürmchen. Nach einigen Umbauten und Anpassungen in den 1820er-Jahren erhielt das stadtbildprägende Bauwerk weitgehend sein heutiges Erscheinungsbild.
Die Ausstattung des dreischiffigen Innern mit leicht erhöhtem Mittelschiff ist fast zur Gänze nach der zweiten Türkenbelagerungen – im Verlauf des 18. Jahrhunderts – entstanden. An den vordersten Pfeilern steht je ein barocker Seitenaltar, der linke vor der Kanzel ist Maria geweiht, der rechte dem hl. Sebastian. An der Nordwand steht ein weiterer Seitenaltar. Der Hochaltar aus der Barockzeit mit einem kostbaren Gemälde von Paul Troger (die Steinigung des Stephanus) wurde um 1880 im Zuge einer Regotisierung mit dem heutigen neugotischen Altar ersetzt. Das Troger-Altarblatt fand an der seitlichen Chorwand einen neuen Platz.
Die neugotische Umgestaltung erfolgte nicht in jedem Detail so umsichtig, wie es die Regeln der Denkmalpflege verlangt hätten: Einige historisch wertvolle Elemente wie etwa die originalen Figurenkonsolen an den Wänden wurden entfernt und mit neugotischen Exemplaren ersetzt.
