Stockerau, Rathausplatz
Die Pestsäule von Stockerau mutet an wie eine kleinere Replik der Pestsäule am Graben in Wien, sie ist jedoch rund 30 Jahre später entstanden. Erbaut hat sie zwischen 1713 und 1716 der österreichische Bildhauer Giovanni Stanetti. Genau wie ihr „Vorbild“ in Wien ist die Säule von einer Steinbalustrade vollständig umgeben. Der Grundriss ihres Unterbaus orientiert sich an einem Dreieck. An den Eckpostamenten sind jeweils drei vergoldete Reliefs angebracht mit Szenen der Vita Christi. Darüber stehen die Figuren der Pestheiligen Koloman, Rochus uns Sebastian. Die weiteren, kleiner ausgeführten Statuen in kniender Pose über den Langkanten zeigen die heiligen Karl Borromäus, Franz von Assisi und Rosalia. Ihre Verehrungen stehen ebenfalls im Kontext mit der Pestilenz.
Am Säulenfuss finden sich Inschriftenkartuschen und halbplastische Engelsfiguren mit ausladenden Flügeln. Darüber erhebt sich die von Putti begleitete Wolkensäule mit der sternenbekrönten Immakulata. Auf der Säulenspitze thront die Heilige Dreifaltigkeit mit Gottvater, dem Kreuz tragenden Jesus und dem Heiligen Geist. Das denkmalgeschützte Monument markiert das historische Zentrum der Stadt Stockerau.