1. Bezirk, Gonzagagasse 1

Das stattliche Haus nahe dem Donaukanal wurde um 1862 von den Architekten Wilhelm Grohs und Anton Baumgartner erbaut. Bauherr dürfte Albrecht Graf Wickenburg gewesen sein (nicht belegt), ein Adliger aus Graz, der sich 1856 in Wien niederliess und bis 1863 Staatsbeamter war. Wickenburg war Lyriker und schrieb bedeutende Poesie- und Prosawerke. Im zweiten Weltkrieg erlitten Teile des Palais Zerstörungen. Diesen fielen schmückende Elemente wie Attikastatuen und Karyatiden von Johann Meixner zum Opfer. Nach dem Krieg wurde das Haus renoviert, hat jedoch seither eine deutlich schlichtere Fassade.

Das Palais Wickenburg steht auf drei Seiten frei und bildet den „Keil“ zwischen der Gonzagagasse und dem Salzgries zum Morzinplatz hin. Es ist ein sechsgeschossiger Eckblock mit rustizierten Risaliten. Nur das erste und das dritte Obergeschoss weist Fensterschmuck auf – ein karges Überbleibsel der einst reich geschmückten Fassade vor dem zweiten Weltkrieg. Bemerkenswert ist die aufwändig gegliederte Einfahrt mit Kuppeljochen.