2. Bezirk, Praterstrasse 38

Das Palais Rohan ist einer der wenigen übrig gebliebenen Adelspaläste in der Leopoldstadt und gleichsam eines der Überbleibsel aus der Epoche, als die Praterstrasse wie die Ringstrasse noch eine Prachtmeile der Kaiserzeit war. An diesem Corso jenseits der Donau bewegte sich alles, was in Wien Rang und Namen hatte. In der Folge war die Praterstrasse ein idealer Ort für den Bau eines repräsentativen Wohnsitzes. So wählte Prinz Arthur von Rohan den Platz an der heutigen Praterstrasse 38 für sein Wohnpalais.

Der Architekt Franz Fröhlich wurde 1864 mit der Planung und Realisierung beauftragt. Arthur von Rohan (1826-1885) war der Sohn von Camille Philippe Joseph Ildesbald de Rohan (1800-1892), ein nach Österreich emigrierter Fürst aus der in Frankreich einst sehr einflussreichen Adelsfamilie Rohan. Im Jahre 1998 wurde das Palais Rohan saniert. Heute beherbergt das Haus Büro- und Wohnräume.

Das grosse elfachsige Wohnpalais im Gründerzeitstil hat ein rustiziertes Sockelgeschoss und vier darüber liegende Stockwerke. Von diesen sind die unteren drei identisch gestaltet. Der einzige kleine Unterschied weisen die Fenster im ersten Obergeschoss auf, unter deren Simse Zierbalustraden liegen. Über dem grossen Portal mit Wappenkartusche liegt – gestützt von vier Kragensteinen – ein grosser Erker, der zwei Geschosse hoch und drei Fensterachsen breit ist. Die Fenster der obersten Etage sind schlicht gestaltet. Dafür schliesst die vornehme Fassade gleich darüber mit einem reich verzierten Dachbalken ab.