3. Bezirk, Jauresgasse 3
Der um die Jahrhundertwende in Wien bedeutende Architekt Karl König plante und erbaute im Jahre 1900 für Theodor Redlich ein Privatpalais. Bald schon wohnte in dem Haus der Politiker und Heimwehrführer Ernst Rüdiger Starhemberg. Dieser verliess das Haus um 1937 und emigrierte. Später war das Palais Redlich lange Zeit Sitz der Hotelfachschule. Heute ist darin eine Abteilung der iranischen Botschaft untergebracht, welche ihr Hauptdomizil zwei Häuser weiter, im Palais Sigray-Saint-Marsan, hat.
Das Erscheinungsbild des Palais Redlich gehört zu den ungewöhnlichen verglichen mit der Palaisarchitektur, wie sie für Wien typisch ist. Die Fassade ist mit klassischen Stilelementen der Renaissance gestaltet wie Girlanden, Blattwerk und Dreiecksgiebeln (2. Obergeschoss). Das Auffallendste an dem Gebäude ist der linksseitige Risalit, welcher stark hervortritt, den Haupttrakt überragt und somit einen turmartigen Eindruck erweckt. Hier ist das Dachgeschoss mit Sprengwerk und Dreicksgiebel mit Aufsatz über dem Fenster am stärksten geschmückt. Im Gegensatz zur Norm ist beim haupttrakt des Palais nicht die Beletage hervorgehoben, sondern das Geschoss darüber.