1. Bezirk, Herrengasse 23
Wo das Palais Porcia steht, waren schon lange vor dessen Errichtung Gebäude vorhanden. Das zeigen Mauerreste im heutigen Palais, welche ins frühe Mittelalter und sogar bis in die Römerzeit zurückzuführen sind. Um 1535 war Wilhelm von Roggendorf der Besitzer des Anwesens, und um 1538 kam wurde es Eigentum von Gabriel Graf von Salamanca-Ortenburg, Generalschatzmeister Kaiser Ferdinands I. Um 1546 liess er ein neues Palais errichten, indem er die beiden bestehenden Gebäude miteinander baulich vereinen und mit einer Renaissancefassade versehen liess.
Um 1592 kam Andreas Freiherr von Hofkirchen in den Besitz des Gebäudes. Er nahm grössere Umbauten vor, die er jedoch nicht zu finanzieren vermochte. Die mit ihm verschwägerte Familie Losenstein stellte das nötige Geld zur Verfügung und erkaufte sich dadurch das Privileg, im Hof ihr Wappen neben demjenigen der Hofkirchen anzubringen. Nach zwei weiteren Besitzerwechseln kam das Palais an Johann Karl Fürst Porcia, Um 1723 besass das Palais Hofkammerrat Bartholomäus von Tinti, welcher es um 1750 an das kaiserliche Hofärar verkaufte.
Hierfür wurde das Haus ausgebaut und ein Teil davon aufgestockt. Um 1883 wurde das Innere umgebaut, als der Verwaltungsgerichtshof im Palais Porcia Quartier nahm, Bis 1925 beherbergte das Haus öffentliche Einrichtungen und wurde dann Sitz der Administrativen Bibliothek des Bundeskanzleramtes. In den 90er Jahren des 20 Jhr. wurde das Palais mit komplett saniert. Im und am Gebäude befinden sich einige Merkmale der Renaissancezeit, so die Pilaster am Portal, die zweigeschossigen Arkaden im ersten Innenhof und besonders die eher schlichten Fassaden des zweiten Innenhofes.