1. Bezirk, Singerstr. 16

Die Geschichte des Anwesens gehet bis ins Mittelalter zurück. Bis 1706 waren Bürgerliche die Eigentümer, dann kam es in den Besitz von Karl Josef Reichsgraf de Souches. Sein Erbe war so hoch verschuldet, dass um 1715 die drei Gebäude auf dem Grundstück versteigert wurden. So wurde der wiener Stadtoberkämmerer Johann Christian Neupauer der Besitzer, welcher die Häuser demolieren und an der Stelle ein grosses Palais errichten liess. Man weiss nicht, wer der Architekt war, doch gibt es Vermutungen um Johann Bernhard Fischer von Erlach. Um 1735 starb Neupauer mit hohen Schulden, und seine Witwe verkaufte darauf das Palais an Maria Anna von Suttner, worauf die Besitzer abermals wechselten.

Um 1869 wurde das Palais Besitz von August Graf Breuner-Enckevoirt. Durch erbschaftliche Verhältnisse wurde 1897 Herzog Viktor von Ratibor-Corvey der Eigentümer des Palais, dessen Nachkommenschaft das Haus auch heute noch besitzt und es vermietet. Bombenschäden vom Zweiten Weltkrieg wurden erfolgreich behoben. Vor kurzem führte man eine gründliche Restaurierung durch, wonach das grosse Palais als einer der beachtlichsten Barockbauten Wiens galt. Die Fassade ist üppig dekoriert, und an vielen Stellen am und im Palais finden sich Steinfiguren. Die repräsentativen Räumlichkeiten des Palais wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert neu ausgestattet. Man findet in ihnen wertvolle Parkettböden, Kamine und Holzvertäfelungen.
