Palais Nassau

3. Bezirk, Reisnerstr. 47

planet-vienna, das palais nassau in wien

Im Auftrag eines Israel Simon, vermögender Bankier aus Hannover, errichtete der Architekt Alois Maria Wurm-Arnkreuz in den Jahren 1872 bis 1873 ein Palais im Stil der wiener Neo-Renaissance. Simon verlor durch den grossen Börsenkrach sein gesamtes Vermögen. Daher kam das Gebäude1874 in den Besitz des Herzogs Adolf von Nassau. Im Jahre 1891 verkaufte der Herzog das Palais dem damaligen russischen Botschafter Fürst Lobanow-Rostowskij, um hier die russische Botschaft in Österreich unterzubringen. Damit das Haus seine Repräsentationszwecke hinreichend erfüllen konnte, wurde es aufgestockt.

Während der Befreiung Wiens im Jahre 1945 erlitt das Palais Schäden, welche in den Nachkriegsjahren behoben werden konnten. Dabei wurden jedoch die Wagengruppe mit Flagge vom Dach entfernt. Ebenso wurden die Figuren an der Fassade und die beiden Brunnen an den Seiten abmontiert. 1961 fand im Palais Nassau ein Treffen zwischen Nikita Sergejevich Chruschtchow und John Fitzgerald Kennedy statt. Noch heute ist in dem Gebäude die russische Botschaft untergebracht. Auf dem angrenzenden Grundstück steht die St.-Nikolaus-Kathedrale.

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Alte Aufnahme vor der Aufstockung

Die Hauptfassade des Neorenaissancebaus ist streng gegliedert, wobei der offene Balkon mit seiner Balustrade besonders hervorsticht. Eindrucksvoll sind die Säulenhalle und die Hauptstiege, welche mit Marmor und Naturgranit verkleidet sind. In der zweiten Etage befinden sich die Repräsentatoinsräume, in denen sich vor allem im Empfangssaal und in zwei weiteren Säle die ursprüngliche Ausstattung mit reicher Stuckverzierung weitgehend erhalten hat. Eine Glaskuppel über der Eingangshalle lässt Licht einfallen und bildet quasi das Zentrum des Gebäudes.