1. Bezirk, Bösendorferstr. 13
In den Jahren 1870 bis 1872 liess sich der Kunstkritiker Carl Graf Lützow von Carl Hasenauer ein Palais im Stil der italienischen Hochrenaissance erbauen. Das Innere des Palais sollte unterschiedliche Stilrichtungen aufweisen, jedoch blieb diese Innenausstattung weitgehend unvollendet. Im Jahre 1899 kam das Gebäude in den Besitz Max Egons Fürst zu Fürstenberg, welcher im Folgejahr das Treppenhaus neu gestalten liess. Im Jahre 1937 wurde das Palais von der Anglo-Elementar-Versicherung gekauft und im Inneren zu Bürozwecken umgebaut. Weitere Umbauten erfolgten anfangs der 80er Jahre und eine letzte nach 2001.
Die Fassade des Palais Lützow wird von ausgeprägtem Gesimse gegliedert. Über dem mächtigen und repräsentativen Portal mit sechs Säulen liegt ein Balkon, welcher den drei Fensterachsen, hinter denen sich der Festsaal befindet, vorgelagert ist. Die Eingangshalle hinter dem Portal ist seit einer Renovierung von 1960 mit gelbem Marmor verkleidet. Die grosse Hauptstiege mit dem eindrucksvollen Schmiedeeisengeländer und den Pilastern verbindet das Parterre mit der Beletage, welche vom Hausherrn und seiner Familie bewohnt wurde. Die darüberliegenden Geschosse sind durch eine Nebentreppe erschlossen.
Der Festsaal, welcher durch einen Vorraum von der Haupttreppe getrennt ist, wird durch Pilaster gegliedert und ist ausgestattet mit üppigem Stuck ganz im Stil des Neorokoko. Weiter befinden sich darin kunstvolle Gemälde mit Allegorien von Tanz und Musik und ein wertvoller Marmorkamin aus der Bauzeit. Beidseits des Festsaals schliesst sich je ein Salon an, von denen der eine im Neobarock-, der andere im Empirestil ausgestattet ist. Grundsätzlich sind die Räumlichkeiten des Palais vorwiegend in weiss gehalten und mit goldenem, aber dezentem Rocaillenschmuck, schönen Wandgemälden und beeindruckenden Supraporten ausgestattet. Die einstige grossartige Ausstattung des Speisesaales mit schwarzen Holztafeln, Gold und Elfenbeinimitationen ist nicht erhalten.