1. Bezirk, Parkring 16
Der Industrielle Baron Friedrich Franz Joseph Leitenberger wurde reich durch Baumwollverarbeitungsfabriken in Josefthal in Böhmen. Am Parkring liess er sich in den Jahren 1871/72 von Ludwig Zettl ein Palais erbauen. Ein Teil des Gebäudes beherbergte das k.u.k. Franz Josephs Gymnasium. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren hier mehrere Büros, eine Tanzschule und die Klavierfirma Ehrbar untergebracht. Danach stand das Haus einige Zeit leer und verwahrloste. In den Jahren 1991-93 wurde die Beletage restauriert und die übrigen Räume als Hotelzimmer ausgebaut. Eigentümerin des Palais Leitenberger ist heute die Firma Ostersetzer & Co., welche das Haus an die Hotelkette SAS Radisson vermietet hat.
Das Palais Leitenberger hat im Vergleich zu anderen Ringtrassengebäuden eine eher schlicht gestaltete Fassade. Bis auf die Baluster in den Fensterparapeten der Beletage ist das Haus kaum geschmückt. Baron Leitenberger legte mehr Wert auf die Innenausttattung, daher war diese sehr wertvoll und üppig. Leider ist sie im Verlaufe der Jahre zusehends verschwunden, vom kostbaren Mobiliar ist nichts erhalten.
Im Zuge der Restaurierung in den 90er Jahren war man jedoch sehr bemüht, den Stuck, die Schnitzereien, Wandbezüge und Tapeten möglichst originalgetreu wiederherzustellen. Dabei legte man eine sehr reich geschnitzte Holzdecke frei, welche man für eine Stuckdecke gehalten hatte. Kostbare Gemälde holländischer Maler aus dem 14. Jahrhundert hängen in der Prachttreppe. Im goldenen Salon befinden sich drei grossartige Deckenfresken, während im blauen Salon ein originaler und noch immer funktionstüchtiger Kamin erhalten ist. Der frühere Wintergarten des Palais wurde ebenfalls wiederhergestellt.