Palais Henckel-Donnersmarck

1. Bezirk, Parkring 14 / Weihburggasse 32

planet-vienna, das palais henckel-donnersmarck in wien

In den Jahren 1871 und 1872 liess der Grossindustrielle Hugo Graf Henckel von Donnersmarck an der Ringstrasse ein repräsentatives Palais für seine zweite Ehefrau, Laura Gräfin Kaszongi, errichten. Die Entwürfe für das Gebäude im Stil der Neorenaissance stammten von den renommierten Architekten Johann Romano und August Schwendenwein, während Paul Wasserburger die Bauausführung leitete.

Zu den prominenten Bewohnern des Palais gehörte zeitweise Edmund Graf Zichy, ein angesehener Kunstmäzen sowie Förderer der Wissenschaft, dessen Wohnung entsprechend opulent eingerichtet war. Nach dem Tod der Gräfin Henckel von Donnersmarck wechselte das Palais den Besitzer und ging an die Grafen von Mir über. Um 1917 verkaufte die Witwe des Grafen Mir die éiegenschaft an Alberto Marquis de Hohenkubin. Der Marquis selbst verbrachte jedoch nur wenig Zeit in dem Gebäude.

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Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Palais beschädigt und stand in der Folge jahrelang leer. Nach dem Tod des Marquis im Jahr 1972 fiel das Haus an seine Erben, die es 1977 an die Stadt Wien verkauften. Bis 1982 erwarb die Firma SAS International Hotels den Ringstrassenpalast und adaptierte ihn als Erstklasshotel unter Einhaltung denkmalpflegerischer Auflagen. In den 1990er-Jahren wurde das benachbarte Palais Leitenberger nach einer umfassenden Restaurierung in den Hotelkomplex mit einbezogen. Der Hotelbetrieb existierte bis 2013. Darauf wurde das Palais Henckel-Donnersmark erneut adaptiert und umfasste ab 2021 Luxuswohnungen. 2023 eröffnete die Almanac-Gruppe im Palais einen Boutique-Hotelbetrieb.

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Die Fassade des Palais weist eine klare, horizontale Gliederung und massive Fensterbekrönungen auf. Besonders bemerkenswert sind die Karyatiden, welche die Fenster der dritten Etage flankieren, während das darüberliegende oberste Stockwerk schlicht gehalten ist. Ebenfalls augenfällig ist das sehr aufwendig gestaltete Portal zur Weihburggasse, das von einem Balkon gekrönt wird, der auf acht Säulen ruht. Im Inneren des Palais sind auf der Beletage mehrere Räume mit kostbaren Stuckarbeiten und edlen Holzvertäfelungen erhalten geblieben. Die übrigen Räume – mit Ausnahme des imposanten Treppenhauses – haben jedoch nicht mehr ihr originales Erscheinungsbild.