Palais Herberstein

1. Bezirk, Michaelerplatz 2

planet-vienna, das palais herberstein am michaelerplatz in wien

Um 1897 wurde das ehemalige Palais Dietrichstein am Michaelerplatz in der Gabelung Schauflergasse / Herrengasse, in dem sich das traditoinsreiche Café Griensteidl befand, abgerissen und an seiner Stelle das Palais Herberstein errichtet. Damals wurde der Trakt am Michaelerplatz noch mit einer Kuppel bedeckt, welche jedoch in den 30er Jahren im Zuge einer Renovation wieder entfernt wurde. In erster Zeit war im Palais Herberstein eine Filiale der Raiffeisenzentralbank untergebracht, welche später in das gegenüberliegende, umstrittene Looshaus umzog. Anfang 1990 bezog die liberale Tageszeitung „Der Standard“ die Räumlichkeiten im Palais Herberstein. Gleichzeitig kehrte auch das – heute nicht mehr existierende – Kaffeehaus Griensteidl an diesen Ort zurück. Nach Entwürfen vom Architekten Karl Langer wurde das Palais 1998 aufgstockt. Es erhielt ein Dachgeschoss, welches glücklicherweise so konzipiert ist, dass das ursprüngliche Bild des Gebäudes nicht störend verändert wird – anders als etwa beim nahen Palais Lamberg.

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Das majestätische Palais Herberstein mit seinem aussergewöhnlichen Grundriss erscheint im neobarocken Stil. Die Fassade ist reich verziert und bildet den absoluten Gegensatz zum benachbarten schmucklosen Looshaus. Das Erdgeschoss und das darüber liegende Mezzanin sind rustiziert. Über den hohen Rundbogenfenstern der Beletage befinden sich Bedachungen. Ein ausgeprägtes Gesimse trennt das obere Geschoss von den darunter liegenden. Ihren ornamentischen Höhepunkt erreicht die Fassade am Rundtrakt gegen den Michaelerplatz. Hoch über dem Balkon mit dem Schmiedeeisengeländer prangt am obersten Stockwerk reiche plastische Verzierung um die mächtige Wappenkartusche. Darunter zieht sich ein grosser Bogen mit Sprengwerk über die Front. Ebenfalls unter Karl Langer wurde der Lichthof mit seinen Pawlatschengängen zum Entrée umgebaut.


planet-vienna, das ehemalige palais dietrichstein am michaelerplatz in wien
Der Vorgängerbau, das Palais Dietrichstein