1. Bezirk, Freyung 3

Um 1435 erwarb der einem alten österreichischen Adelsgeschlecht entstammende Jörg von Puchheim drei Häuser an der Freyung, die er zu einer einzigen Wohnanlage zusammenfügen liess. Um 1600 ging das Anwesen in den Besitz des Reichsgrafen Karl von Harrach über, 1658 wurde es schliesslich an die Familie Auersperg verkauft. Nach der Türkenbelagerung von 1683 erwarb Ferdinand Bonaventura Graf von Harrach das ausgebrannte Anwesen und brachte es damit wieder in den Besitz seiner Familie. Er liess die Ruine abtragen und beauftragte den Bau des heutigen Palais, wobei die Pläne unter anderem von Domenico Martinelli stammten. Bis 1696 war die Innenausstattung des prächtigen Bauwerks vollendet.

Die opulenten Stuckarbeiten wurden von Johannes Piazoll geschaffen, während Antonio Beduzzi für die weiteren dekorativen Elemente verantwortlich zeichnete. Lange Zeit nahm man irrtümlich an, dass Johann Lucas von Hildebrandt die Pläne für das Palais Harrach geliefert hat. Tatsächlich zeichntete er nur für das Salettl verantwortlich, das sich einst auf dem seitlichen Vorplatz zum Palais Daun-Kinsky hin befunden hatte. Damals schloss sich ein kleiner Palaisgarten dem Anwesen an – einer der wenigen grünen Oasen im zu jener Zeit schon dicht bebauten Stadtzentrum.




