Palais Daun-Kinsky

1. Bezirk, Freyung 4

planet-vienna, das palais kinsky in wien

Im 16. Jahrhundert stand in der Freyung das Haus der Grafen Lamberg, welches um 1709 in den Besitz von Philipp Laurenz Graf von Daun überging. In den Jahren 1713-1716 beauftragte der Generalfeldzeugmeister Wirich Philipp Graf Daun den Architekten Johann Lucas von Hildebrandt, ein Palais zu errichten. Es war neben Schloss Belvedère der bedeutendste Profanbau Hildebrandts. Das grösste Hindernis, das sich Hidebrandt bei der Konzeption des Palais stellte, war die Tatsache, dass der Bau nur 30 Meter breit, dafür aber rund dreimal so lang war. Er musste also einen Weg finden, trotz dieser ungewöhnlichen Proportionen eine Festtreppe unterzubringen und das Haus gegen aussen repräsentativ genug erscheinen zu lassen.

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Die Lösung fand der Barockarchtitekt, indem er unter Bewahrung aller Proportionen bei einer Gesamthöhe von 24m vier Stockwerke unterbrachte. Das prunkvolle Stiegenhaus mit einem Fresko von Marcantonio Chiarini und Statuen von Lorenzo Mattielli gehört noch heute zu den schönsten in Wien. Um 1746 verkaufte Leopold Graf Daun, der Sohn des Bauherrn, das Palais an Johann Joseph Reichsgraf von Khevenmüller, welcher es im Jahre 1764 an Ferdinand Bonaventura Graf Harrach weiterverkaufte. Während der Herrschaft Maria Theresias diente das Palais als Unterkunft für deren Schweizer Leibgarde. Durch die Heirat von Rosa, Tochter des Grafen von Harrach, ging das Palais in den Besitz der Grafen Kinsky über, in deren Besitz es blieb bis 1986. Eine erste Komplettrenovierung wurde an dem Palais in den Jahren 1852-54 vorgenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren in dem Haus die Botschaften von China und Argentinien untergebracht, bevor es in den Besitz einer Immobiliengesellschaft kam, welche eine umfangreiche Restaurierung vornahm und Büroräume einrichtete. Der mit Marmor verkleidete Festsaal des Palais zeichnet sich durch eine gute Akustik aus, weshalb er gerne für Konzertanlässe genutzt wird. Bis auf wenige Ausnahmen stammen die Fresken im Palais von Carlo Carlone. Im Speisesaal befindet sich ein Chorgestühl aus dem Dom zu Pressburg.


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Palais Kinsky um 1734
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