9. Bezirk, Währinger Strasse 30

1690 erwarb Ferdinand-Josef Reichsfürst von Dietrichstein ein ausgedehntes Grundstück, das sich zwischen der heutigen Währinger Strasse und der Liechtensteinstrasse erstreckte. Er nutzte die Fläche hauptsächlich als Garten. Der Mitten auf diesem Areal erbaute Architekt Heinrich Koch in den Jahren 1834 bis 1835 für Franz-Josef Fürst von Dietrichstein ein Sommerpalais. Der Gartensalon des benachbarten Gasthauses „Zum goldenen Engel“ wurde dabei zu einer Kutschenremise umgebaut. Um 1850 heiratete Clothilde Dietrichstein den Feldmarschall-Leutnant Eduard Graf Clam-Gallas, wodurch das Palais in deren Besitz überging und fortan den Namen Clam-Gallas trug. Das Haus war ein gesellschaftlicher Mittelpunkt Wiens. 1952 erwarb die Republik Frankreich das Palais und richtete darin ihr Kulturinstitut ein. 2015 erwarb der Staat Katar die gesamte Liegenschaft.

Das klassizistische Gebäude fällt besonders durch seinen Vorbau auf, der an einen Tempel erinnert. Die ehemaligen Repräsentationsräume sind reich ausgestattet. Der eigentliche Ballsaal jedoch befindet sich in einem Nebengebäude. Ursprünglich diente er als Tanzsaal und später als Wagenremise, heute wird er für Ausstellungen genutzt. Vom einst weitläufigen Park sind rund 4,6 Hektar erhalten geblieben. In ihm stehen mehrere alte Bäume, die unter Naturschutz stehen.

