1. Bezirk, Platz am Hof

Die Mariensäule steht zentral auf dem Platz Am Hof, unmittelbar vor der Kirche Am Hof. Im „Schatten“ der wuchtigen Kirchenfassade und der umliegenden Prachtbauten mag sie sich der allgemeinen Aufmerksamkeit zunächst entziehen, doch ist sie als Monument von nicht zu unterschätzender kultureller Bedeutung.

1646, während des Dreissigjährigen Krieges, gelobte Kaiser Ferdinand III. die Errichtung einer Säule zu Ehren der Mater Immaculata, falls die vor Wien stehenden schwedischen Truppen abziehen würden. Nach dem Rückzug der Schweden erhielt der Bildhauer Johann Jakob Pock den Auftrag, das Denkmal zu gestalten. Er schuf eine Marmorsäule mit einer Marienstatue, die auf einem reich verzierten Sockel ruht. Dieser wird von vier Engeln flankiert, die gegen vier Ungeheuer kämpfen. 1667 wurde das Denkmal nach Wernstein am Inn in Oberösterreich überführt und durch eine bronzene Kopie ersetzt. 1676 gestalteten Carlo Carlone und Carlo Canevale die Mariensäule neu. Der Aufbau blieb dem ursprünglichen Denkmal ähnlich: Auf dem quadratischen Sockel befinden sich Engel, die vier symbolische Ungeheuer bezwingen – ein Drache als Sinnbild für den Hunger, ein Basilisk für die Pest, eine Schlange für den Unglauben und ein Löwe für den Krieg. Die Skulpturen stammen von Balthasar Herold. Im Jahr 1956 wurde die Mariensäule einer umfassenden Restaurierung unterzogen.