1. Bezirk
Der Platz „Am Hof“ im Herzen der Wiener Altstadt war im Mittelalter der Wohnsitz der Babenberger. Im Jahr 1280 verlegten die nun herrschenden Habsburger ihre Residenz in die Umgebung der heutigen Hofburg, woraufhin sich der Platz zu einem geschäftigen Marktplatz entwickelte. Im 14. Jahrhundert diente der Markt Am Hof vor allem dem Handel mit Seefischen und Krebsen. Eine Eintragung im städtischen Rentenbuch von 1418 legt fest, dass Seefische weiterhin auf diesem Markt angeboten werden sollten, statt am eigentlichen Fischmarkt, dem heutigen Hohen Markt.
Neben Fisch wurden auf dem Markt Am Hof auch andere Nahrungsmittel wie Früchte, Gemüse und Gebäck gehandelt. Eine Regierungsverordnung von 1753 ordnete die Verlegung des Früchte- und Gemüsemarkts zum Schanzl an, und ab 1768 musste der Fischverkauf am Donaukanal erfolgen. Am Hof blieb jedoch der Markt für Backwaren und gelegentlich für Obst erhalten. Später fand hier auch ab und zu ein Christkindlmarkt statt, heute jährlich im Advent.
Der Platz ist von prachtvollen Fassaden gesäumt. Zu den bemerkenswerten Gebäuden zählen die städtische Feuerwache, ehemals das Bürgerliche Zeughaus, das Palais Collalto und die Kirche am Hof „zu den neun Chören der Engel“. In der Mitte des Platzes erhebt sich die Mariensäule aus dem 17. Jahrhundert.