22. Bezirk, Quadenstrasse 11

Bis in die zweite Hälfte des 19. Jh. wurden die Verstorbenen von Hirschstetten auf dem Kagraner Gottesacker beigesetzt. 1871 stellte die Gemeinde Hirschstetten bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Gross-Enzersdorf das Gesuch für einen Ortsfriedhof. Unter der Voraussetzung, dass eine eigene Aufbahrungshalle errichtet und der neue Friedhof eingefriedet werde, genehmigte das Amt den Bau. Im Jahre 1872 wurde der neue Friedhof seiner Bestimmung übergeben. Bemerkenswerterweise wurden die Hirschstettner dennoch weitere sechs Jahre in Kagran bestattet. Die erste Beisetzung auf dem neuen Friedhof erfolgte erst 1878.

1916 wurde der kleine Friedhof erweitert. Wegen des wachsenden Siedlungsdrucks jenseits der Donau beschloss der Hirschstettner Gemeinderat 1923 jedoch, den Friedhof innert absehbarer Frist aufzuheben. Doch sollte es nicht dazu kommen, obschon der Rat an seiner Entscheidung festhielt. Aufgelassene Grabstellen durften neu belegt werden, schliesslich wurden 1928 die Aufbahrungshalle und das Wohnhaus des Totengräbers umgebaut und erneuert.
Der Friedhof blieb weiterhin bestehen. Um 1953 sah der Wiener Gemeinderat vor, einige Friedhöfe bis 1975 aufzulassen, darunter auch denjenigen in Hirschstetten. Doch auch nach Ablauf dieser Frist bestand er weiter, bis schliesslich eine 1980 durchgeführte Volksbefragung ergab, dass sich die Bewohner die Beibehaltung des Friedhofes wünschte. Der Aufhebungsbeschluss wurde annulliert, und der Bestand des Hirschstettner Friedhofs war gesichert.

