Ehemalige Pfarrkirche Lainz-Speising

13. Bezirk, Lainzer Strasse / Fasangartengasse

planet-vienna, die ehemalige Pfarrkirche Lainz-Speising in wien

Das Dorf Lainz erhielt um 1421 eine eigene Kirche, welche von Conrad Sponfelder errichtet wurde und der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht war. Das war zu der Zeit in Wien einzigartig, denn vor der grossen Pestepidemie von 1679 war in der Gegend das Patrozinium der Dreifaltigkeit unüblich. So wundert es nicht, dass die Einwohner von Lainz es ihrer Kirche verdankten, dass sie von der Pest gänzlich verschont blieben und in der Folge Scharen nach Lainz pilgerten, um in der Kirche um Verschonung von der Pest zu beten. Die Pfarrkirche von Lainz wurde zur Wallfahrtskirche.

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Wie zahlreiche andere Dörfer in der Umgebung Wiens blieb auch Lainz nicht verschont von der Zerstörungswut der Türken im Jahre 1683, wobei die Kirche derart grossen Schaden nahm, dass sie abgetragen werden musste. Im Jahre 1737 wurde ein barocker Neubau fertig gestellt, welcher vermutlich unter der Leitung von Maurermeister Georg Bock entstanden ist. Ein schwerer Sturm im Jahre 1761 setzte dem Gotteshaus zu und ebenso die Plünderung während der Besetzung Wiens durch die Franzosen. Die Kirche befand sich in einem desolaten Zustand. Restaurierungen wurden im 19. und 20. Jahrhundert vorgenommen, wobei auch einige bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. In den 30er-Jahren des 20. Jahrhundert übernahm der Jesuitenorden die Lainzer Pfarrkirche. Seit 1974 wird sie von der syrisch-orthodoxen Kirchgemeine genutzt. Die Kirchgemeinde Lainz-Speising hat eine seither eine neue Pfarrkirche am Kardinal-König-Platz.

planet-vienna, die Ehemalige Pfarrkirche Lainz-Speising in wien

Die ehemalige Pfarrkirche von Lainz-Speising erscheint als typische Dorfkirche wie es damals in ländlichen Gebieten üblich war. Ihr Äusseres ist schlicht, der Turm mittig mit Spitzhelm. Interessant ist der Innenraum: Es handelt sich um einen ovalen Zentralbau mit umlaufenden Emporen. Das grosse Gemälde am Hochaltar zeigt die Heiligste Dreifaltigkeit und die kleineren an den Seitenaltären die Taufe Jesu und die schmerzhafte Muttergottes. Sie alle sind das Werk des Malers van Ros.