Operette in drei Akten von Jacques Offenbachach
Erster Akt
Das Orakel. Es ist die Zeit vor dem Trojanischen Krieg. In Sparta bereitet man das Fest des Adonis vor. Die Bevölkerung bringt im Tempel Gaben dar, von denen der Gross-Augur Kalchas denkt, sie seien doch gar sehr bescheiden. Helena ist mit dem alten König Menelaus verheiratet, worüber sie jedoch nicht so glücklich ist. Sie fragt Kalchas, ob es stimme, dass die Göttin Venus dem Schäfer Paris die schönste Frau auf Erden versprochen habe zum Dank für sein Urteil beim Schönheitswettbewerb der Göttinnen. Sie selber, Helena, sei doch schliesslich die schönste. Jetzt kommt auch Paris zu Kalchas und übergibt ihm einen Brief, in welchem Venus dem Augur den Befehl erteilt, Helena und Paris zusammenzubringen. Er verspricht Paris, diesem Befehl nachzukommen, will von diesem nun aber genaueres über das Paris-Urteil erfahren. Als Helena und Paris sich aus der Ferne erspähen, haben gleich beide ihr Herz füreinander entdeckt. Nun wird das Fest des Adonis eröffnet, zu dem sich neben Helena und Menelaus auch Agamemnon und Klytämnestra, die beiden Ajax, Achilles, Pylades und Orestes erscheinen. Anstelle des schläfrigen Menelaus übernimmt Agamemnon die Vorstandsposition beim Festakt und ruft die Gäste zu einem geistigen Wettstreit auf. Er stellt drei Fragen, von denen alle zum Erstaunen und gleichsam Verdruss der Könige von Paris richtig beantwortet werden. Dieser gibt sich nun als Sohn des Königs Priamus von Troja zu erkennen und wird von Helena mit einem Kranz gekrönt. Nun lässt Kalchas Donner grollen und gibt bekannt, dass Menelaus nach Willen der Götter für vier Wochen nach Kreta reisen müsse. Paris ist dankbar für diese Orakel, und Menelaus verabschiedet sich.

Zweiter Akt
Der Traum. Vier Wochen später besucht Paris Helena in ihren Gemächern. Er beschwert sich, dass sie ihn noch immer nicht erhört habe und droht ihr mit einem Trick, um endlich die ihm versprochene schönste Frau zu erhalten. Helena bittet Kalchas, dass sie Paris wenigstens im Träume wieder sehen dürfe. Sie begibt sich zur Ruhe, als Paris sich ihr nähert. So erscheint ihr seine Gegenwart wie „im Traum“, wodurch der Geliebte nicht länger schmachten muss. Dann werden die beiden von Menelaus in ihrer verfänglichen Situation ertappt. Dieser ist nämlich unerwartet früher von seiner Reise nach Kreta zurückgekehrt und veranstaltet jetzt grossen Lärm und ruft alle Fürsten herbei. Sie trösten Menelaus, lassen ihn jedoch wissen, dass er selber Schuld sei an dem, was ihm widerfahren ist. Paris flieht.
Dritter Akt
Die Entführung. Um sich den schweren Vorwürfen und Beschimpfungen ihres Ehemannes Menelaus zu entziehen, hat sich Helena an den Strand von Nauplia begeben. Menelaus ist ihr jedoch gefolgt, und sie verteidigt sich mit der Aussage, dass alles nur ein Traum gewesen sei, was sie erlebt hat. Agamemnon und Kalchas versuchen, die Angelegenheit zu entschärfen, indem sie Menelaus daran erinnern, dass die Machenschaft von Helena und Paris auf einem gebot der Göttin beruhe. Menelaus ist aber nicht bereit, Helena freizugeben, weswegen er den Gross-Augur der Göttin selbst zu sich herbestellt hat, um dessen Rat zu erfragen. Und schon erscheint auch das Schiff, welches den göttlichen Wahrsager bringt. Dieser hat aber gleich einen weiteren Wunsch der Göttin zu verkünden: Helena soll nach Kythera reisen, die Insel, welche der Göttin selbst heilig ist. Sofort besteigt Helena das Schiff und fährt von dannen. Den Zurückgebliebenen gibt sich der göttliche Gross-Augur als Paris zu erkennen. Volelr Empörung erklären die Fürsten Troja den Krieg.