Aus „Die Czàrdàsfürstin“ von Emmerich Kàlmàn
Alle sind wir Sünder,
es war’ uns zwar gesünder,
bei Nacht zu liegen
ausgestreckt im Bett.
Doch das Grossstadtpflaster,
hat uns verführt zum Laster
und wir sind Lumpen drum von A bis Z.
Alle sind wir Sünder,
und freu’n uns wie die Kinder
auf jedes neue Mäderl im Programm!
In der trauten Atmosphäre,
wo man tanzt und küsst und lacht,
pfeif’ ich auf die Welt, Misère
mach’ zum Tag die Nacht.
Ja, alle sind wir Falter,
und man vergisst sein Alter,
tritt so ein kleines, superfeines,
zuckersüsses Mäderl auf den Plan!
Die Mädis, die Mädis vom Chantant,
sie nehmen die Liebe nicht so tragisch,
drum ziehen und locken die Mädis vom Chantant
uns Männer, uns Männer stets an so magisch.
Die Mädis, die Mädis, die Mädis vom Chantant,
sie machen nicht viel sich aus der Treue!
So oft sich ändert das Programm,
verändert man sein Herz auch stramm
und nimmt sich eine Neue!
Selten gehn die Grafen
vor drei Uhr morgens schlafen,
drum wälz’ ich mich
im holden Sündenpfuhl.
In dem Reich der Schminke,
vergnüglich ich versinke,
die Bühne ist die beste Liebesschul.
In dem Reich der Künste,
im Rauche ich mich dünste
und mach’ seit Jahren mehr kein Auge zu!
Hier nur amüsiert man flott sich,
bleibt gesund man wie ein Fisch,
hier nur fühlt man wie ein Gott sich,
bleibt man fesch und frisch!
Und was uns alle bindet
und unser Herz entzündet,
das ist das Wesen auserlesen,
ist die kleine Fee vom Varieté.
Die Mädis, die Mädis vom Chantant…