Operette mit einem Vorspiel und zwei Akten von Carl Michael Ziehrer

Vorspiel
Irgendwo in Bayern um 1900. Die Szene spielt in zwei Gerichtsräumen, die mit einer Wand voneinander getrennt sind. Rechts befindet sich der Verhandlungsraum, links die Arrestzelle. Die beiden Landstreicher August und Bertha Fliederbusch werden dem Richter Roland vorgeführt. Sie fielen in einem Gasthaus auf, weil sie einen 1000-Mark Schein hatten, was sie angesichts ihrer Lumpenkleidung suspekt vorkommen liess. Der Richter beschlagnahmt das Geld vorläufig und lässt die beiden in die Arrestzelle sperren. Nachdem Roalnd das Zimmer verlassen hat, schaffen es die beiden Landstreicher durch eine zweite Tür zurück ins Verhandlungszimmer zu gelangen. Sie durchwühlen den Schrank und nehmen die Amtskleidung des Richters mit, indem sie zu ihrer Freude den ihnen abgenommenen 100-Mark-Schein wiederfinden. Diesen haben sie übrigens nicht gestohlen, sonder auf der Landstrasse zusammen mit einem teuren Halsband gefunden.
Nun wollen sich die beiden schleunigst auf die Flucht begeben, als Fürst Gilka mit der Tänzerin Mimi den Raum betritt. Der Fürst hält August Fliederbusch für den Amtsrichter und klagt ihm den Verlust eines wertvollen Schmuckstücks, das ihm anvertraut worden ist. August spielt sofort mit und gibt sich als Richter Roland aus. Er geleitet den Fürsten und Mimi in die Arrestzelle zum „Warten“. die Tür verschlossen, packen die beiden die Mäntel und Hüte der beiden und machen sich auf und davon. Als Roland zurückkehrt, merkt dieser zu spät, was hier vorgegangen ist.
Erster Akt
Szene an einem See in Oberbayern vor dem Hotel „Zum schwarzen Adler“. Die beiden Landstreicher, welche nun elegant daherkommen, wollen zum Bürgermeister und ihm den gefundenen Schmuck übergeben, um den Finderlohn zu kassieren. Um in Hotel ein Zimmer zu bekommen, gibt sich August Fliederbusch als fürst Gilka aus, was man ihm auch glaubt. Das ist für ihn jedoch nicht immer ganz einfach: Erst muss er sich vor dem Maler Lajos von Geletneky verstecken, welcher seine angetraute Mimi sucht und daher den Fürsten erschiessen will, weil er glaubt, dieser habe sie verführt. Bald erscheint der wahre Fürst Gilka, jedoch inkognito. Er sagt August, dass er ein Schwindler sei. Dieser aber entzieht sich geschickt der verfänglichen Situation und lenkt das Gespräch auf den Schmuck.
Der Fürst glaubt nun, August sei der Juwelier, bei dem er eine billige Kopie des echten Halsbands bestellt hat. August übergibt den gefundenen Schmuck der Tänzerin Mimi. Als er seinen Finderlohn verlangt, erkennt der Fürst zu spät den Irrtum: Mimi hat nun den echten schmuck erhalten. Langsam aber sicher denken die Fliederbuschs ans Verschwinden, denn als plötzlich Richter Roland auftaucht, wird die Situation für die beiden prekär. Der Gerichtsdiener Kampel aber, welcher den Auftrag erhalten hat, die beiden zu verhaften, lässt sich von ihnen auf eine falsche Fährte leiten, worauf beinahe der Fürst selbst verhaftet wird. Die Fliederbuschs reiten davon.
Zweiter Akt
Ein festlich beleuchteter Park. Fürst Gilka hofft, dass er durch die Schlauheit der Fliederbuschs wieder in den Besitz des echten Schmucks kommt. Der Maskenball kommt Fliederbusch wie gerufen, denn darin sieht er die Gelegenheit, Mimi das Halsband abzunehmen. Durch den Auftritt Berthas als marokkanische Zauberkünstlerin gelingt es ihr, anhand trickreicher Kunststücke der Mimi das Halsband abzunehmen und verschwinden zu lassen. Als folge des „Zaubers“ erhält Mimi ihr Halsband in einem Umschlag zurück, jedoch nicht mehr das echte sondern die Kopie. Der Fürst ist hin und weg von Fliederbuschs Darbietungen und Rnimmt die beiden in seinen Dienst. Zudem sorgt er dafür, dass das Verfahren gegen die Fliederbuschs bei Richter Roland eingestellt wird.
„Mich freut’s, dass ich mich freu'“, nach Motiven aus „Die Landstreicher“: