Operette in drei Akten von Oscar Straus
Erster Akt
Szene in Nadinas Schlafzimmer im Haus von Oberst Popoff in Bulgarien um 1885. Seit einem Jahr ist der Oberst fernab im Krieg gegen die Serben und mit ihm auch sein Schwiegersohn Alexius Spiridoff, Nadinas Mann. Dadurch ist der Alltag für seine Frau Aurelia und seine Tochter Nadina trist geworden. Nadina ist soeben dabei, sich ins Bett zu legen um zu schlafen, als ein Mann in Uniform des Feindes in ihr Zimmer einsteigt. Kann es ein Kriegsgefangener auf der Flucht sein? Es ist der Schweizer Bumerli. Er hat sich versehentlich eine serbischen Uniform angezogen, als er Kriegslieferungen machen wollte. Dabei geriet er in Gefangenschaft und ist nun auf der Flucht. Nadina ist selbstverständlich nicht wenig erschrocken, beruhigt sich dann aber, und Bumerli bittet sie, ihm ein Versteck zu gewähren. Nun hat sie Mitleid mit ihm und reicht ihm was Süsses zur Stärkung. Da sie ein wenig unwirsch über Bumerlis ganz und gar unsoldatisches Benehmen ist, erzählt sie mit Stolz vom Heldenmut ihres Gatten Spiridoff auf dem Feld. Bumerli jedoch weiss Bescheid über das Geschehen dort und ernüchtert Nadina, indem er ihr berichtet, dass Spridoffs jüngste angebliche Heldentat nicht ganz so heldenhaft war wie Nadina gedacht hätte, denn die Geschütze, welche er „mit Kühnheit“ erobert hatte, waren nicht geladen. Nadina ist erbost und will Bumerli wegschicken, doch da muss sie ihn sofort verstecken, da ihre Mutter mit der seit einiger Zeit im Hause angestellten Magd Mascha aufgeregt ins Zimmer tritt und Nadina mitteilt, dass Soldaten das Haus durchsuchen wollen. Schon treten diese unter der Führung des lächerlichen Hauptmanns Massakroff ein, können den Gesuchten jedoch nicht ausfindig machen. Mascha und Aurelia ahnen dabei, dass Nadina etwas zu verbergen hat und erscheinen wieder, nachdem die Soldaten abgezogen sind. Nadina zeigt ihnen den Bumerli. Sie geben ihm zu essen und geben ihm Zivilkleidung aus dem Schrank Popoffs. Es herrscht gute Laune, und Nadina verpasst dem mittlerweilse dösenden Bumerli sogar einen flüchtigen Kuss, bevor sie sich in Bett begibt.
Zweiter Akt
Szene im Garten zwischen den Häusern Popoffs und Spiridoffs. Der Krieg ist vorbei, und die Männer sind zurück. Popoff erzählt, wie er im Krieg nette Bekanntschaft mit einem Geschäftsmann aus der Schweiz gemacht habe, welcher ihm von einer abenteuerlichen Flucht erzählt habe. Dabei ahnt er natürlich nicht, dass die Frauen in seinem Hause die Geschichte zu gut kennen. Sogleich erscheint Bumerli zur Freude Popoffs und gleichzeitig zum Schrecken der Damen. Bumerli will Nadina wieder sehen und Popoffs Hausrock zurückbringen, den er von den Damen erhalten hat. Dabei hat er gar nicht bemerkt, dass Nadina und Mascha ihm beim Abschied ihre Photos zur Erinnerung in die Rocktasche gesteckt hatten. Da der Oberst seinen Rock bereits wieder trägt, müssen die Frauen sich nun etwas einfallen lassen, um wieder an ihre Photos zu kommen. Vor lauter Aufregung nimmt Nadina Maschas Photo an sich, wobei sie gar nicht wusste, dass Mascha auch ein Bild von dich in die Tasche gesteckt hatte. Nun unterhält sich Bumerli mit ihr, und sie will ihre Sympathie nicht verheimlichen. Deshalb möchte sie ihm ihr Bild erneut schenken, doch merkt sie plötzlich, dass die Maschas Bild in den Händen hält. Daraus schliesst sie, dass Bumerli damals auch Mascha schöne Augen gemacht und deswegen von ihr auch ein Bild bekommen hat. Wütend lässt sie ihn stehen. Inzwischen hat Nadina sich in Alexius, Nadinas Mann, verliebt und will ihn ihr abwerben. Sie hat hingegen Nadinas Bild erhascht, auf dem steht „Dem süssen Pralinésoldaten“. Bei der Verlobungsfeier zeigt sie das Bild Alexius, und genau in dem Moment erkennt Hauptmann Massakroff Bumerli wieder, welcher ihm damals entflohen war. Jetzt werden Popoff und Spiridoff wütend, und Nadina wirft ihrem Bräutigam den Verlobungsring vor die Füsse.
Dritter Akt
In Popoffs Wohnzimmer. Bumerli hängt an Nadina. Genau wie einst steigt er wieder über den Balkon ein und will Nadina klarmachen, dass ihre Eifersucht auf Mascha unbegründet ist. Aber noch bevor er sich fertig aussprechen kann, überbringt ihm Massakroff Alexius’ Herausforderung zum Duell. Zum Schrecken Nadinas nimmt Bumerli die Herausforderung an. Sei will schliesslich nicht, dass er sich ihretwegen in eine solche Gefahr begibt. Alexius jedoch denkt in Wirklichkeit nicht ernsthaft an ein Duell, doch nach der „Feigling“ Bumerli die Herausforderung angenommen hat, sitzt Alexius bei Mascha und zittert. Er hätte nicht mit einer Annahme gerechnet. Popoff will jedoch alles gütlich in Ordnung bringen. Er bittet Bumerli, die Konsequenzen aus Nadinas Kompromittierung zu ziehen, was Bumerli natürlich mit Vergnügen tut, denn Nadina liebt ihn ja. Ihre Eltern freuen sich darauf sehr als sie hören, dass ihr neuer Schwiegersohn ein schwerreicher Schweizer Hotelierssohn ist.