Operette in fünf Bildern von Carl Millöcker

Erstes bis fünftes Bild
In Tirol Ende 18. Jahrhundert Vor vielen Jahren wurde Graf von Geiersburg wegen eines Duells des Landes verwiesen. Jetzt ist er aber heimlich auf sein Schloss in Tirol zurückgekehrt und führt mit seinen Freunden ein freudenvolles Leben. Die Bauern in den umliegenden Gefilden glauben, dass es auf dem Schloss spuke, denn von weitem erkennen sie beleuchtete Fenster und dahinter Gestalten, die sich bewegen. Nur der Sepp, welcher beim Grosslechner als Senn angestellt und mit dessen Tochter Mirzl verlobt ist, glaubt nicht an die Gespenster. Der Gesellschaft auf dem Schloss kommt der Aberglaube der Bauern nur zu recht, weshalb der Haushofmeister Lamotte den Grosslechner gegen den Sepp aufwiegelt, bis ihn dieser entlässt und vom Hof jagt. Dies war aber nicht der einzige Grund für Lamotte, denn als verschmähter Verehrer der Mirzl hat er dies auch aus Eifersucht gemacht. Sepp verlässt das Dorf, und nur der Andredl, sein Geissbub, folgt ihm. Im tiefen Wald wohnt die alte Traudel mit ihrer Enkelin Regerl. Traudel gilt als Hexe, weil sie es versteht, allerlei Wunderelixiere herzustellen.
Heute muss sie jedoch zu nächtlicher Stunde weg, und Regerl soll auf das Haus aufpassen. Als Traudel weg ist kommen schon Sepp und Andredl vorbei, klopfen an und bitten um Nachtquartier. Regerl aber kommt ihrer Bitte nicht nach und verweist sie auf das Schloss. Als Andredl nun die erleuchteten Fenster und die dahinter tanzenden „Geister“ sieht, kriegt er grosse Angst, aber Sepp entschliesst sich kühn, zum Schloss hochzugehen, und Andredl schliesst sich ihm nun doch an. Auf dem Schloss ist mal wieder ein rauschendes Fest im Gange, dessen Krönung ein wüstes Trinkgelage sein soll. Nur etwas bedrückt den Grafen: Seine Freundin, die Sängerin Coralie, will ihn unbedingt heiraten, er aber möchte lieber frei sein und sich nicht binden. Als sich die Gesellschaft zum Souper begibt, dringen Sepp und Andredl durch ein Fenster ins Schloss ein. Coralie ist die erste, welche ihnen begegnet.
Andredl hält sie für ein Gespenst, Sepp aber verliebt sich sofort in die reizende junge Dame. Diese ist amüsiert, dass man sie für einen Schlossgeist hält und erklärt den beiden den Hergang ihrer „Verwünschung“ und dass die Frauen im Schloss nur durch Küsse erlöst werden können. Jetzt küsst Andredl alle aus dem Saal kommenden Damen, um sie zu „erlösen“. Nur durch Coralies Zutun lässt sich der Graf davon abhalten, die beiden bäuerlichen Burschen aus dem Schloss zu werfen. Der Umtrunk beginnt schon bald, zu dem Sepp und Andredl mit einem Heimatlied das Ihrige beitragen. Jetzt plant der Graf einen Scherz mit den beiden: Er lässt das Licht löschen, worauf die beiden Burschen von den als Satyrn und Bacchantinnen verkleideten Gästen in grossen Schrecken versetzt werden. Sepp wird im Schloss zurückgehalten, und den ohnmächtigen Andredl hat man ins Tal gebracht und auf den Odenbank in der Hütte neben Traudels Hause gelegt.
Als er erwacht, sagt ihm Regerl, dass er alles nur geträumt habe. Zu dieser Lüge wurde Regerl von Lamotte veranlasst. Er hat auch die Traudel dazu gebracht, der Mirzl zu erzählen, dass Sepp sich auf dem Schloss dem Teufel verschrieben habe. Andredl aber hört heimlich das Gespräch zwischen Lamotte und Traudel und kriegt zudem eine Unterhaltung des vorbeikommenden Grafen mit seinem Gefolge mit. Jetzt erkennt er den Schwindel mit dem „verwunschenen Schloss“ und will nun der Mirzl helfen, ihren Geliebten zu finden. Er klettert mit ihr über die Mauern des Schlosses und macht sich auf die Suche nach dem Sepp. schon erscheint Lamotte und will sie mit Gewalt aus dem Schloss befördern, aber da stürmen die Bauern mit Grosslechner an ihrer Front das Tor, denn sie wollen die Geister aus dem Schloss jagen und Mirzl befreien. Der Graf gibt sich nun zu erkennen und versucht, die Menge zu beruhigen. Jetzt aber hat die Obrigkeit gemerkt, dass sich der Graf unerlaubterweise im Land aufhält, worauf ihm nun die Verhaftung droht. Nur die Heirat mit Coralie kann ihn noch retten, denn sie erwirkt seine Begnadigung. Mirzl hat ihren Sepp wieder, und Andredl hat in Regerl seine Liebste gefunden.