Banditenstreiche

Operette von Franz von Suppé


Erster bis dritter Akt

Szene in einer kleinen Hafenstadt am Golf von Neapel. Lidia und Gaetano stehen kurz vor ihrer Hochzeit. Lidias Vater aber, der habgierige Bürgermeister Babbeo, ist gegen die Hochzeit und ist nicht bereit, dem Paar seinen Segen zu geben, denn viel lieber sähe er den reichen Lelio an der Seite seiner Tochter. Die Hochzeit findet nicht statt, da ein Brief die Ankuft Lelios ankündigt. Lidias Freundin Stella rät Gaetano, um Hilfe beim Banditenhauptmann Malandrino zu bitten, da dieser als der Beschützer bedrängter Liebespaare gilt. Kein Mensch weiss, dass der Edelräuber bereits als alter Diener verkleidet in dem Städtchen eingetroffen ist, wo er einen Beutezug plant. Der Zufall will es, dass Malandrino auf Gaetano trifft und von dessen Schicksal erfährt. Er verspricht ihm sogleich zu helfen. In der Zwischenzeit hat der Bürgermeister Babbeo den Schulmeister Tondolo an den Hafen geschickt, wo er Lelio in Empfang nehmen soll. Tondolo wird jedoch auf dem Weg dorthin ausgeraubt. Malandrino kommt hinzu und hilft ihm und überredet Tondolo dazu, zusammen mit ihm Lelio auszurauben; das ganze nur so „zum spass“.

Sie rauben also Lelio aus, klauen ihm seinen Geldbeutel und zwingen ihn zum Kleidertausch. Lelio muss den Rock vom Räuber Malandrino tragen. Er wird ins Gefängnis gebracht, da Malandrino dem Gemeindediener Spaccamonti angibt, er selbst sei Lelio und der andere der Räuber. Tondolo scheint es nicht so ganz wohl zu sein bei dem Spiel, verhält sich aber unauffällig. In der Gestalt Lelios begibt aich Malandrino zu Babbeo und empfängt für die Verhaftung des vermeintlichen Räubers das Kopfgeld. Babbeo glaubt, es stünde nun der Schwiegersohn vor ihm, den er sich gewünscht hat. Lidia gibt nun vor, mit dem neuen Bräutigam einverstanden zu sein, denn schliesslich hat ihr Malandrino ja Hilfe versprochen.

Stella aber verliebt sich in den gefangenen Lelio, da sie glaubt, es handle sich um Malandrino, für den sie schon länger eine Schwäche hat. Malandrino führt am kommenden Morgen seinen Plan aus, den Liebenden zu helfen und Beute zu machen. Die Vorbereitungen für die Hochzeit sind in vollem Gange. Da erscheint der Gemeindeschreiber mit Lelio, welcher nun endlich sagen kann, wer er wirklich ist, und Malandrino gibt sich darauf zu erkennen. Er richtet eine Pistole gegen Babbeo und zwingt ihn, der Hochzeit Lidias und Gaetanos zuzustimmen, überreicht dem Bräutigam die Dukaten, welche er von Lelio und Babbeo geraubt hat und kümmert sich zudem um das Zusammenkommen von Stella und Lelio. Währenddessen klauen seien Komplizen den geladenen Gästen Schmuck und Geld.