
Geboren Wurde Franz de Paula von Suppè am 18. April 1819 in der Hafenstadt Spalato, dem heutigen Split in Kroatien. Sein voller Name lautete gemäss Taufschein Francesco Ezechiele Ermenegildo de Suppe (ohne Akzent). Suppès Vorfahren väterlicherseits stammten unter anderem aus Fiume, heute Rijeka, die Mutter hatte Wiener Wurzeln. Aufgewachsen ist er in der Stadt Zara (Zadar). Franz war bereits als Kind musikalisch begabt. Im Alter von 16 Jahren schrieb er mit einer Messe in F sein erstes grosses Werk.

Im Herbst 1835, nach dem frühen Tod seines Vaters, übersiedelte Suppè mit seiner Mutter nach Wien. Er immatrikulierte am Polytechnikum, verliess dieses jedoch wenig später wieder, um eine Musikerlaufbahn einzuschlagen. Er studierte bei Ignaz Xaver von Seyfried. Nach seinem Abschluss 1840 erhielt Suppè die Stelle als Kapellmeister am Theater in der Josefstadt, 1845 ging es ans Theater an der Wien und 1865 schlisslich ans Carltheater. In all den Jahren war Suppè auch als Komponist aktiv, doch seine Musik, vor allem Orchester- und Kammerwerke, fand bisher wenig Beachtung. Suppè liess sich in seinem frühen Schaffen von Donizetti inspirieren, schrieb auch zahlreiche Kirchenlieder, ein Requiem und eine Symphonie. Er komponierte zudem einige Lieder und Couplets für Johann Nestroy und Karl Treumann, womit er erstmals breitere öffentliche Beachtung erlangte.
Der eigentliche Durchbruch gelang Suppè als Operettenkomponist. Diesem Genre hatte er sich ab 1860 zugewandt, als Jacques Offenbach in Wien mit seinen „Opera bouffes“ grosse Erfolge erzielte. Mit dem gebürtigen Kroaten begann in Wien die goldene Ära der Operette: Suppès „Das Pensionat“, noch im November 1860 im Theater an der Wien uraufgeführt, gilt heute als erste Wiener Operette.

Suppè schriebt insgesamt deren 31. Am bekanntesten sind bis heute „Boccaccio“ und „Fatinitza“. Er war überdies ein Meister der Ouverturen, von denen insbesondere „Dichter und Bauer“ sowie die „Leichte Kavallerie“ ungebrochen populär sind. Suppès Musik ist grundsätzlich von Leichtfüssigkeit in der Manier von Jacques Offenbach geprägt, vielfach vereint er mediterrane Weisen mit dem lieblich-wienerischen Volkston. Persönlich allerdings hatte der als liebenswürdig, besonnen und ausgeglichen beschriebene Suppè einen ausgeprägtem Hang zum Morbiden. Mit dem Thema Tod setzte er sich leidenschaftlich auseinander. Im Theater an der Wien soll er – so ist überliefert – in einem Bett in Form eines Sarges geschlafen haben. Diverse Gebrauchsgegenstände mit Totenkopfsymbolen führte er im Alltag mit sich. Einige davon sind erhalten und heute im Besitz des Theatermuseums.

Franz von Suppè erkrankte bereits Jahre vor seinem Tod an einem Magenleiden. Als der Komponist 1895 auf seinem Landsitz „Sophienheim“ in Gars am Kamp die Sommermonate verbrachte, verschlimmerte sich sein Zustand so drastisch, dass er umgehend nach Wien zurückkehren musste. Wochenlang konnte Suppè kaum mehr feste Nahrung zu sich nehmen.
Am 21. Mai 1895 verlangte er um 13 Uhr die Sterbesakramente. Um 22.45 Uhr selben Tages starb Franz von Suppé in seiner Wohnung am Ring.
