Aus „Liselott“ von Eduard Künneke
Ausgerechnet mir muss das passieren,
aussgerechnet mir, wie fürchterlich.
Unter allen edlen Kavalieren
trifft es ausgerechnet mich.
Ach, so embrassiert (?) war ich noch nie,
falle völlig aus dem Rahmen,
liebe keine and’re Damen,
liebe nur noch sie.
Es ist doch nicht zu fassen.
Es ist doch kaum zu schildern.
Mein Gott, was ist denn nur mit mir gescheh’n?
Ich weiss mich nicht zu fassen,
will ich denn ganz verwildern?
Ich mag mir’s gar nicht richtig eingesteh’n.
Ich glaub’s nicht, doch ich fühl’s genau:
Ich liebe meine eigene Frau.
Es ist doch nicht zu fassen.
Will ich denn ganz verwildern?
Mein Gott, was ist mit mir gescheh’n…
Wollte man es endlich doch begreifen.
Wozu sind die eig’nen Frauen da?
Warum soll man in die Ferne schweifen,
sieh‘, das Gute liegt so nah.
Alles ist natürlich Theorie.
Fall’n Sie ruhig aus dem Rahmen,
lieb’n Sie ruhig and’re Damen,
aber lieben Sie auch sie.
Es ist doch nicht zu fassen.
Es ist doch kaum zu schildern.
Mein Gott, was ist denn nur mit mir gescheh’n?
Ich weiss mich nicht zu fassen,
will ich denn ganz verwildern?
Ich mag mir’s gar nicht richtig eingesteh’n.
Ich glaub’s nicht, doch ich fühl’s genau:
Ich liebe meine eigene Frau.
Es ist doch nicht zu fassen.
Will ich denn ganz verwildern?
Mon Dieu, ich liebe meine Frau!