18. Bezirk, Vinzenzgasse 3

Auf dem Ganserlberg, unweit vom Standort der heutigen Severinskirche, existierte ursprünglich eine kleine neugotische Kapelle, die 1868 zu Ehren der Heiligen Anna errichtet worden war. Sie besteht noch immer und ist Teil des heutigen Campus Sacré Coeur Wien Währing – ehemals Lazraistenkloster – an der Antonigasse. 1875 entschied sich der Lazaristenorden für den Bau einer neuen grossen Kirche, die zunächst der Maria, Königin der Engel, geweiht werden sollte. Letztlich erhielt sie jedoch den Weihtitel des Heiligen Severin, des Patrons der ehemaligen römischen Provinz Noricum in den Ostalpen. Die Pläne für das Bauwerk mit Doppeltürmen stammen von Friedrich von Schmidt. Die feierliche Weihe erfolgte am 20. Oktober 1878 durch Kardinal Johann Rudolf Kutschker.

Über dem Eingangsportal – unterhalb der Fensterrose – thront die Statue Christi als Weltenherrscher. Die drei markanten neugotischen Portalbögen sind mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Severin versehen. Das Kircheninnere gliedert sich in drei Schiffe, getrennt durch Rundsäulen. Der Hochaltar wird von einer kleinen Freitreppe erschlossen; im Zentrum steht die Statue des Heiligen Severin, flankiert von den Figuren der Heiligen Heinrich, Joachim, Leopold, Anna und Maria. Der Altar birgt Reliquien des Heiligen Severin und des Heiligen Felix.
Der Volksaltar, der erst 1971 geschaffen wurde, enthält ebenfalls Reliquien des Heiligen Severin sowie des Heiligen Vinzenz von Paul, des Gründers der Lazaristen. Besonders bedeutend ist der Marienaltar im rechten Querschiff, dessen Flügel 31 Gnadenbilder aus bekannten Wallfahrtsorten Europas umfassen. Ein weiteres bemerkenswertes Element der Kirche ist der grosse Schlussstein im Zentrum des Mittelschiffgewölbes, der den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube zeigt.



