4. Bezirk, Mozartgasse 4

1908 liess sich Oscar Mayer von Gunthof am Mozartplatz vom Architekten Max Kaiser ein Wohnpalais erbauen und 1912 um eine Remise erweitern. Mayer von Gunthof war Sohn und Erbe des Albert Mayer von Gunthof, ein reicher Textil-Grossindustrieller. Oscar, zum Kaiserlichen Rat erhoben, hatte das Unternehmen im Jahre 1906 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und als Verwaltungsratspräsident fungiert. Mayer von Gunthof starb 1913, worauf sein Sohn Franz Joseph das Unternehmen weiterführte. Von 1919 bis 1925 wohnte Richard Strauss im Palais Mayer von Gunthof.
Das späthistoristische Palais Mayer von Gunthof setzt mit seinem ungewöhnlichen Grundriss einen starken Akzent am Mozartplatz. Es ist ein schönes Beispiel für die zu jener Zeit einsetzende Annäherung an die zeitgenössische Moderne. Die zurückhaltende Fassadenornametik ist neoklassizistisch gehalten und weist neben Girlanden auch Porträtmedaillons mit dem Konterfei von Musikern sowie vier Gitterbalkone auf. Hinter dem Hauptportal eröffnet sich eine pilastergegliederte Einfahrt mit Spiegelgewölbe. Das ursprünglich fünfgeschossige Palais wurde in neuerer Zeit mit einem Dachstock versehen.
