1. Bezirk, Platz am Hof

1562 entstand auf dem Gelände des ehemaligen jüdischen Fleischhofs ein Gebäude, das als Waffenlager zur Verteidigung Wiens dienen sollte. 1676 wurde ein weiteres Gebäude hinzugefügt. Diese beiden Bauten trugen ursprünglich die Namen „Neues Zeughaus“ und „Harnischkammer“, wurden später jedoch in „Zeughaus“ und „Unterkammeramt“ umbenannt. Schon früh fanden hier Wasserwagen und Löschmaterial für die Feuerwehr ihren Platz.

1731 erhielt der Barockarchitekt und kaiserliche Stückhauptmann Anton Ospel den Auftrag, die Fassade des Zeughauses neu zu gestalten. Er fügte der Front zum Platz Am Hof einen grossen Dreiecksgiebel hinzu, in dem ein aufwendig gestalteter Doppeladler mit dem Wappen der Stadt Wien und der Kaiserkrone prangt. Die Ornamentik der Fassade ist geprägt von Rüstwerk und Rustizierung. Über dem Giebel thronen die allegorischen Figuren der Beharrlichkeit und der Stärke, die gemeinsam eine goldene Weltkugel tragen. Diese Skulpturen stammen von Lorenzo Matielli.
Sitz der städtischen Feuerwache
Um die städtische Feuerwehr vollständig in diesem Komplex unterzubringen, wurde das angrenzende, nach Plänen von Johann Lucas von Hildebrandt erbaute „Märklein’sche Haus“ hinzugekauft. Das ehemalige Bürgerliche Zeughaus erhielt fortan den Namen „Alte Feuerwache“. Bis heute hat hier die städtische Feuerwache ihren Sitz.
Am 21. Juni 2006 kam es zu einem schweren Unfall, als ein Sturm einen grossen Baukran, der für Umbauarbeiten am Platz aufgestellt war, umknickte. Der obere Teil des Krans stürzte auf die Feuerwache und richtete beträchtlichen Schaden am Gebäude an. Der Kranführer verlor bei diesem Unglück sein Leben.