Zwei Märchenaugen

Aus „Die Zirkusprinzessin“ von Emmerich Kàlmàn


Wieder hinaus ins strahlende Licht,
Wieder hinaus mit frohem Gesicht!
Grell wie ein Clown, das weisse Antlitz bemalt,
Zeig‘ deine Kunst, denn du wirst ja bezahlt, 

Bist nur ein Gaukler, ein Spielball des Glücks,
Zeig deine Kunst, zeig deine Tricks,
Tust du es recht, der Menge, winkt dir Applaus,
Wenn du versagst, lacht man dich aus. 

Heute da, morgen dort, was macht es,
Heute hier, morgen fort, was macht es,
Reicht das Glück dir die Hand
Rasch greif zu, Komödiant –
Rasch greif zu, Komödiant – Greif zu.

Wenn man das Leben durchs Champagnerglas betrachtet,
Sieht man es strahlen aus Goldpokalen.
Ein holdes Bild erwacht, Für das man einst geschmachtet,
Zwei weisse Arme, ein roter Mund,
Und plötzlich leuchten aus des Glases Grund: 

Zwei Märchenaugen, wie die Sterne so schön,
Zwei Märchenaugen, die ich einmal gesehn,
Kann nicht vergessen Ihren strahlenden Blick,
Kann nicht ermessen Mein verlorenes Glück. 

Du Traum der Liebe, Den ich einmal versäumt.
Du Traum des Glückes, Den ich einmal geträumt, 
Du holdes Trugbild Meiner Lust, meiner Qual,
Du süsses Märchen: Es war einmal.