Entlang des Parkrings erstreckt sich der Stadtpark, eine grosszügige, 6,5 Hektar grosse Grünanlage, die nach der Schleifung der Stadtmauern und dem Bau der Ringstrasse um 1860 an der Stelle des ehemaligen Karolinentores angelegt worden ist. Es handelt sich hierbei um die erste öffentliche Parkanlage Wiens, die der breiten Bevölkerung zugänglich gemacht wurde. Der Park wurde im englischen Stil von Josef Selleny entworfen und unter der Leitung des damaligen Stadtgärtners Rudolf Siebeck realisiert. Die feierliche Eröffnung fand am 21. August 1862 statt. Im Jahr 1906 wurde der Wienfluss, der am östlichen Rand des Parks verläuft, kanalisiert. Die dabei entstandenen Ufertreppen, Geländer und Pavillons sind seither eine architektonische Sehenswürdigkeit am Rande des Parks.
Die Parklandschaft beeindruckt durch ihre grosszügige Begrünung: Kostbares Gehölz, edle Sträucher und fein gepflegte Hecken fügen sich harmonisch in das Bild, während farbenprächtige Blumenbeete und sanft geschwungene Rasenflächen den Park durchziehen. Viele der Bäume im Stadtpark stehen aufgrund ihrer Seltenheit unter Naturschutz. Asphaltierte Spazierwege, gesäumt von zahlreichen Bänken, sowie künstlich angelegte Bäche und Teiche, in denen Wasservögel und Goldfische leben, machen den Charakter des Parks aus. Über die gesamte Anlage verteilt stehen Denkmäler und Büsten berühmter Wiener Persönlichkeiten – Dichter, Komponisten und Politiker haben hier ihre würdige Erinnerung gefunden.
Am oberen Ende des Parks, entlang der Johannesgasse, wurde zwischen 1865 und 1867 der Kursalon Hübner errichtet, ein ästhetisch proportioniertes Gebäude im italienischen Renaissancestil, geplant und ausgeführt von Johann Garben. Ursprünglich als Ort für Wasserkuren konzipiert – daher der Name „Kursalon“ – fand das Konzept wenig Anklang, da alle anderen Vergnügungen untersagt waren. Schliesslich wurde der Kursalon zu einem Konzertort umkonzipiert. Am 15. Oktober 1868 gab Johann Strauss Sohn das erste Konzert im Kursalon. Fortan traten Strauss und seine Brüder regelmässig hier auf, was dem Kursalon zu internationalem Ruhm verhalf.
Unmittelbar vor dem Kursalon etwas seitlich versetzt steht das 1921 errichtete Johann-Strauss-Denkmal: eine Bronzestatue des Komponisten, wie er seine Geige spielt, eingerahmt von einem steinernen Bogen, auf dem relifierte Wellen und Nixen den Fluss der Donau symbolisieren – eine Hommage an Strauss’ Donauwalzer, die inoffizielle Hymne Wiens und Österreichs. Die Statue, seit 1935 dunkel patiniert, wurde 1991 erneut vergoldet und somit in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt.