Aus „Die Fledermaus“ von Johann Strauss Sohn
ROSALINDE
So muss allein ich bleiben
acht Tage ohne dich!
Wie soll ich dir beschreiben
mein Leid, so fürchterlich!
Wie werd‘ ich es ertragen,
dass mich mein Mann verliess?
Wem soll mein Leid ich klagen,
o Gott, wie rührt mich dies!
Ich werde dein gedenken
des Morgens beim Kaffee,
wenn ich dir ein will schenken,
die leere Tasse seh‘,
kann keinen Gruss dir winken,
aus Jammer werd‘ ich g’wiss
ihn schwarz und bitter trinken.
Ach!
EISENSTEIN
O Gott, wie rührt mich dies!
ROSALINDE, ADELE, EISENSTEIN
O Gott, wie rührt mich dies!
O je, o je, wie rührt mich dies! etc.
ROSALINDE
Wo bleibt die traute Gruppe,
kommt Mittag dann heran!
Zum Rindfleisch wie zur Suppe,
zum Braten keinen Mann!
Und sinkt der nächt’ge Schleier,
gibt’s wieder mir ’nen Riss,
mein Schmerz wird ungeheuer!
ALLE DREI
O je, o je, wie rührt mich dies!
O je, o je, wie rührt mich dies! etc.
EISENSTEIN
Was soll das Klagen frommen?
Den Kopf verlier‘ ich schier!
ROSALINDE
Mein Kopf ist ganz benommen!
ADELE
Der meine ist ganz leer.
EISENSTEIN
Leb‘ wohl, ich muss nun gehn!
ROSALINDE, ADELE
Leb’wohl, du (er) musst (muss) nun gehn.
ALLE DREI
Doch bleibt ein Trost so süss!
ADELE
Es gibt ein Wiedersehen!
ALLE DREI
Es gibt ein Wiedersehen!
O Gott, wie rührt mich dies!
O je, o je, wie rührt mich dies!
…