23. Bezirk, Willergasse 53-57

Die Urprünge des Rodauner Schlosses dürften ins 12. Jh. zurückreichen, als hier mehrfach die „Herren von Rodaun“ urkundlich bezeugt sind. In einer Archivalie von 1379 ist von einer Burgkapelle die Rede, in den Jahren danach explizit von einer Burg, welche 1529 während der ersten Türkenbelagerung schwer beschädigt wurde. Ab 1569 war die Liegenschaft für rund sechs Jahrzehnte im Besitz der protestantischen Freiherren von Landau. Ab Ende des 16. Jh. wurde die Burg nach und nach zu einem Schloss mit einheitlichem Erscheinungsbild um- und ausgebaut, wobei Teile der mittelalterlichen Bausubstanz mit einbezogen wurden. Mitte des 18. Jh. erhielt das Gebäude ein barockes Erscheinungsbild. Nordöstlich des Schlosses entstand ein zweigeschossigs Torhaus mit Durchfahrt. Die klassizistische Gartenfassade stammt aus dem Jahr 1776.

Das Schloss wechselte seit den Umbauten mehrmals die Eigentümer, darunter werden ein Ritter von Rödersthal, Josef Edler von Stockhammer oder Ignaz Graf von Fuchs genannt. Von 1831 bis 1897 gehörte die Liegenschaft dem Fürstengeschlecht von Liechtenstein. 1898 erwarben die Schwestern von der Kindheit Jesu und Maria das Rodauner Schloss und richteten hier 1902 ein Mädchenpensionat ein. In den Folgejahren liessen die Ordensfrauen mehrere bauliche Änderungen und Erweiterungen vornehmen. Im Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude als Panzerkaserne. Danach wurde es erneut seiner Bestimmung als Mädchenpensionat übergeben. Eine letzte grössere Restaurierung mit punktuellen Umbauten fand von 1975 bis 1977 statt. Heute ist Schloss Rodaun die Wiener Niederlassung der katholischen Privatschulen Sta. Christiana.
Das uneinheitliche Erscheinungsbild des Rodauner Schlosses ist Resultat der zahlreichen Erweiterungen und Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte. Zum Anwesen gehört ein weitläufiger Schlosspark mit bemerkenswertem Baumbestand, Alleen, einem Gartenhaus, einem Wirtschaftgebäude und einer Lourdesgrotte.

