Pfarrkirche Gross-Enzersdorf

Kirchenplatz, Gross-Enzersdorf

planet-vienna, Pfarrkirche Gross-Enzersdorf

Es ist nicht belegbar, in welches Jahr die Ursprünge der Pfarrkirche von Gross-Enzersdorf zurückgehen, doch einer Urkunde zufolge stand hier bereits um 1202 eine Kapelle, und die Gemeinde war eine selbständige Pfarre. Die ältesten Bauteile dürften jedoch noch früher entstanden sein, denn sie deuten auf die Frühromanik hin. Die Gross-Enzersdorfer Pfarrkirche gehört zu denjenigen Gotteshäusern, welche im Laufe der Jahrhunderte stets erweitert wurden und demzufolge mehrere Baustile aufweisen. Zu den ältesten Teilen gehört der Turm mit romanischer und frühgotischer Bausubstanz. In der Frühbarockzeit hatte er ein hohes Spitzdach und danach ein Walmdach, welches wohl nach den starken Zerstörungen durch die Türken im Jahre 1683 montiert wurde. Nach einem Brand um 1715 erhielt der Turm ein Zwiebeldach, das in der Folge noch zweimal ersetzt werden musste, ehe um 1870 der heutige markante Turmhelm aufgesetzt wurde.

Die Kirche hat ein dreischiffiges romanisches Langhaus, was trotz der Barockisierung im 17. Jahrhundert noch deutlich erkennbar ist an den Rundbögen und den mächtigen Pfeilern, welche die Seitenschiffe vom Hauptschiff trennen. Im Zuge der Barockisierung wurde das Langhaus neu eingewölbt. Das Langhaus wurde im 14. Jahrhundert um einen gotischen Hochchor erweitert, welcher bis ins Jahr 1615 von einem hölzernen Lettner vom Langhaus abgetrennt wurde. An der nördlichen Seite des Langhauses wurde um etwa 1730 die barocke Johanneskapelle angebaut.

planet-vienna, Pfarrkirche Gross-Enzersdorf

Der mächtige barocke Hochaltar entstand um 1720 und erhält durch den Freiraum zwischen den äusseren Säulen trotz seiner Grösse eine gewisse Leichtigkeit. Im Zentrum des Altares über dem riesigen Tabernakel steht die Muttergottes mit Jesuskind, darüber eine Himmelsszene wie Maria den auferstandenen Jesus empfängt. Die vier grossen Statuen zeigen Mitglieder aus der Familie Marias. Das prachtvolle Chorgestühl stammt aus der Zeit um 1696 und weist reiche Schnitzarbeiten mit vergoldeten Medaillons auf. Die Kanzel wirkt relativ schlicht, trägt jedoch an der Brüstung vergoldete Bleiplatten des bedeutenden Künstlers Georg Raphael Donner. Weiter zu erwähnen sind die Kirchenbänke, welche bis auf die Sitzbretter in ihrer ursprünglichen Form von 1770 erhalten sind, und der Rokoko-Orgelprospekt. Das heutige Instrument stammt aus späterer Zeit. Die Seitenaltäre, der Leonhards- und der Marienaltar, stammen ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert sowie auch das Taufbecken.