1. Bezirk, Dr. Karl Lueger-Platz 2
Im Jahre 1867 errichtete der Architekt Carl Tietz das strenghistoristische Wohnpalais für die Unternehmerfamilie Klein, die es durch ihre Tätigkeit im Eisenbahnwesen zu Reichtum und Berühmtheit brachte. Im zweiten Weltkrieg wurde der Hoftrakt durch Bombenniedergänge zerstört. Ursprünglich verfügte das Palais über eine bemerkenswerte Portalgruppe mit figuralem Schmuck. Um 1957 wurden der Säulenportikus und die Zwickelfiguren entfernt und die seitlichen Nischen durchbrochen. Im Jahre 1989 wurde das Palais renoviert.
Die fünfachsige Hauptfassade weist deutliche Formen der Neo-Renaissance auf. Auf vier toskanischen Pilastern ruhen grosse Konsolsteine, die den dreiachsigen Balkon über dem Portal tragen. Die Zone über dem Sockelgeschoss ist rosafarben verputzt mit seitlicher Ortsteinquaderung. Die Fassade ist lediglich horizontal durch simples Simswerk gegliedert. Sämtliche Fenster sind übergiebelt, sich in der Grösse gegen obenhin verjüngend. die mittleren drei Fensterachsen sind zu einer Dreiergruppe zusammengezogen. Die Beletage-Fenster der äusseren Achsen weisen Balusterparapeten auf. Oben schliesst die Fassade mit einer Balustrade ab.
Abgesehen vom zerstörten Trakt hat sich das Palais bemerkenswert gut erhalten, vor allem bezüglich der Innenraumgliederung. Einige Räume haben Deckengemälde von Christian Griepenkerl. Vom Vestibül führt die Haupttreppe zur Beletage. Sie ist säulen- und pilastergegliedert mit einer Steinbalustrade und vier gusseisernen Leuchtern. Eine grosse dreischiffige Halle mit wertvoller Ausstattung eröffnet sich in der Beletage. Der Festsaal, die benachbarten Salons und drei Hofräume weisen ebenfalls eine sehr gut erhaltene und bemerkenswerte Ausstattung auf.