1. Bezirk, Weihburggasse 22
Das Palais Kaiserstein entstand Mitte 16. Jahrhundert im Renaissancestil anstelle des alten Ramhofes. Um 1631 kam Maximiliana Kaiserstein, Gattin der kaiserlichen Mundschenks Helfried Freiherr von Kaiserstein in den Besitz des Gebäudes. Das Palais war zu jener Zeit bekannt als „Haus zum grossen Polaken“. Der Hoftrakt wurde in den Jahren zwischen 1664 und 1668 erbaut.
Um 1689 kaufte der kaiserliche Hofkammerrat Franz Joseph von Krapf das Palais und liess es um 1700 um einen Eckturm erweitern. Nach Krapfs Ableben wurde das Palais um 1756 an Franz von Öttl verkauft. Das bisher zweigeschossige Gebäude erhielt im Jahre 1784 eine dritte Etage. Im Jahre 1839 wurde das Palais von Leopold Mayr für Anna Gräfin von Fuchs aufgestockt und neu fassadiert. Bis 1928 waren mehrere Angehörige des Adels Besitzer des Gebäudes.
Die Fassade des Palais Kaiserstein ist spätklassizistisch mit zwei abgeschrägten Ecken. Sie bezeichnen den ehemaligen Eckturm. Über dem Segmentbogenportal im rustizierten Erdgeschoss ist das Wappen derer von Fuchs angebracht. Das Portal an der Ecke wurde erst um 1913 hinzugefügt. Besonders sehenswert ist der Innenhof mit durchgehenden, geschlossenen Pawlatschen. Die Einfahrt wird von einem Kreuzratgewölbe überspannt. Die Vierpfeilertreppe aus dem 17. Jahrhundert dürfte die älteste ihrer Art in Wien sein. Bemerkenswert sind zudem die durchgehenden Renaissancegewölbe im Erdgeschoss.