Palais Gutmann

1. Bezirk, Beethovenplatz 3 / Fichtegasse 12

planet-vienna, das palais gutmann in wien

Die Brüder Wilhelm und David Gutmann entstammten einer angesehenen jüdischen Familie von Rabbinern und Gelehrten. Sie kamen aus Mähren, wo sie einen kleinen Kohlehandel betrieben. Dieses Geschäft bauten sie aus, expandierten und wurden so zu den wichtigsten Unternehmern im Kohlebergbau in der Monarchie. Die Brüder engagierten sich neben dem Kohlegeschäft wohltätig und gründeten mehrere Stiftungen. Um in der Kaiserstadt über einen repräsentativen Sitz zu verfügen, beauftragten die beiden Brüder den Architekten Carl Tietz mit der Planung eines Wohnpalais am Beethovenplatz. Audgeführt wurde der Bau von Johann Schieder. Das Palais und die angrenzenden Gebäude entstanden allesamt in den Jahren 1866 bis 1871.

planet-vienna, Gutmann-Gruft auf dem Zentralfriedhof

Das fünfgeschossige Palais ist ein typischer Ringstrassenbau im Stil des Historismus mit rustiziertem Sockelgeschoss. Das Portal liegt auf der Seite zum Beethovenplatz und ist schlicht gestaltet. Der darüber liegende Balkon mit Steinbalustrade nimmt drei Fensterachsen ein und ruht auf vier Kragensteinen, unter denen sich je ein Pilaster bis zum Boden zieht. Das erste Obergeschoss hat bescheidenen Fensterschmuck, während die zweite Etage mit schweren Dreiecksgiebeln über den Fenstern am reichsten ausgestattet ist. Die Gliederung der einzelnen Etagen wird auffallend deutlich gekennzeichnet durch Simswerk. Das Gesims zwischen dem zweiten und dem dritten Geschoss ist ornamentiert und erweckt den Eindruck eines Fries.


planet-vienna, Porträtbüste von David Gutmann
Porträtbüste von David Gutmann
planet-vienna, Wilhelm Gutmann
Wilhelm Gutmann
planet-vienna, Abbildung eines Deckengemäldes im Palais Gutmann: "Die zwölf Monate" von August Eisenmenger
Abbildung eines Deckengemäldes im Palais Gutmann: „Die zwölf Monate“ von August Eisenmenger