7. Bezirk, Kaiserstrasse 23

Die Schwestern vom Göttlichen Erlöser sind ein 1849 gegründeter Orden, der um 1856 nach Wien berufen worden ist und sich im Stadtteil Reindorf niederliess. 1861 siedelten die Klosterfrauen an die Kaiserstrasse in Neubau über, wo 1863 ein Klostergebäude entstand, deren Kapelle dem heiligen Josef geweiht war. In den Jahren 1925 und 1926 erweiterte der Wiener Architekt Hans Prutscher die bestehende Kapelle zur heutigen Klosterkirche mit drei Schiffen.
Die Hauptfassade zur Kaiserstrasse hin fügt sich in die Strassenflucht ein und ist von aussen erst auf den zweiten Blick als Kirche erkennbar. Bemerkenswert ist die Portalanlage mit zwei Türen und einem Türsturz, der drei Oberlichter aufweist. Vor dem mittleren trägt eine Konsole eine Madonnenfigur mit Kind. Zwischen den Fensterachsen des zweiten Obergeschosses stehen je in einer Nische drei Figuren; sie zeigen einen Heiligen, einen segnenden Christus und eine Nonne.

Der Innenraum der Klosterkirche zum Göttlichen Heiland hat einen basilikalen Grundriss und ein hohes Mittelschiff mit zwei deutlichen niedrigeren Seitenschiffen. Darüber liegen zweigeschossige Empore, die über die Rückwand miteinander verbunden sind. Die Stirnwand über dem Chorbogen weist ein grosses Kruzifix über einem Wolkenkranz mit Puttenköpfen auf. Der wesentlich niedrigere Chorraum trägt ein Kuppeldach mit grosser Laterne. Die Wandgemälde an den beiden vortretenden Seitenpfeilern des Langhauses stammen von Josef Kastner. Sie stellen das „Opfer Abrahams“ und das „Opfer Melchisedech“. Die Mosaikarbeiten an den Emporenbrüstungen sind von den Ordensfrauen selbst geschaffen worden.
Der Chorraum ist besonders reich gestaltet mit Malereien, die Christi Himmelfahrt zeigen sowie die Bergpredigt, die Speisung der 5000, die Auferstehung sowie die Verherrlichung durch Heilige. Der reich ausgestaltete Hochaltar greift die Formensprache des Langhauses auf. Er ist 1926 von Hans Prutscher persönlich gestaltet worden. Das Altarblatt ist älteren Datums, es zeigt die Verklärung Christi und ist 1864 von Carl Wurzinger gemalt worden. Die Kanzel mit polygonalen Korb ist ebenfalls ein Werk Prutschers.

